lunes, 26 de junio de 2017

HELMUT PRESSER Y SUS ORQUÍDEAS - ORQUIDÁCEAS, ORCHIDACEAE, Orchideen, סחלביים, आर्किड, ラン科, သစ်ခွ, oрхи́дные, 蘭科, orchidées, orchideeën,

 Helmut Presser me envía su último estudio:

Ostern verbrachte ich diesmal wieder an der Adria bis runter ans Ionische Meer. Mit einem Orchideenfreund fuhr ich nun das 2. Mal über AU-SLO nach Kroatien, Montenegro, Albanien und v.a. Griechenland.
Nach der Abfahrt am Freitag Mittag waren wir schon am Samstag Abend durch Kroatien (mit BIH-Korridor - 1h Verzögerung!!!) an der montenegrinischen Grenze. Diese querten wir erst am nächsten Mittag, auch da mindestens ne halbe Stunde Wartezeit trotz wenig Verkehr. Am Montag Mittag kamen wir am Skutari-See schon nach Albanien, es dauerte auch nur eine Viertelstunde.
In einem Nationalpark in AL bewunderte uns ein Ranger, der leider kaum Orchideenkenntnisse besaß. Im Süden des Landes hatte ich einen wunderschönen Schlafplatz am Strand unterhalb einer Felswand gehabt - der ist nun eine riesige Baustelle. Oberhalb wird eine ganze Feriensiedlung gebaut und unten ist alles zerstört. In diesem Land fällt ganz besonders die Abfallentsorgung auf, überall liegt Dreck. Interessant ist, dass wohl Glas gesammelt wird, dies wird aber verteilt in die Landschaft gekippt. Einfach unglaublich.
Am 7. Tag ging es rein nach GR, wieder mindestens 20 min Wartezeit wegen 3 Autos. Was machen die in der Ferienzeit???? Nach Übernachtung bei Igoumenitsa fuhren wir gen Süden und unterm Meer durch auf die Insel Lefkas. Von dort setzten wir auf die Insel Keffalonia über. Tolle Insel! Wir fuhren auch eine wüste Holperstrecke die Bergflanke des Ainos entlang, ohne zu wissen, ob wir nach 15 km wieder raus kämen. Es klappte zum Glück, ich hätte sonst einen Schreikrampf bekommen. Am nächsten Tag gleich wieder einen wüsten Weg dort - vom Gipfel (1620m) runter, teils durch Schneereste. Wir trafen auf der schönen Insel auch einen einheimischen Orchideenfreund und 2x ein Ehepaar aus Baden-Württemberg. Nach 5 Tagen setzten wir auf den Peloponnes über und verbrachten dort noch 2 Tage, trafen auch einen Regensburger Orchideenfreund zu gemeinsamer Exkursion, die dann vom Südwesten bis Megalopolis ausuferte.
Nach erfolgreicher Exkursion an der W-Küste am nächsten Tag nahmen wir die Fähre über Nacht rüber nach Bari/Italien.

Das Wetter
war anfangs temperaturmäßig verhalten und leicht wolkig, wurde aber schon am 2. Tag prächtig, die Temperaturen waren etwas verhalten, bis über 23°. So blieb es auch bis zum Nachmittag des 6. Tages, da gab es sogar etwas Regen. Danach wieder alles prima. In Meeresnähe waren es etwa 20°. Auf Keffalonia gab es am Berg v.a. an einem Tag einige Wolken. 2 Tage später noch mehr Wolken und 4 min Regen. Oben mittags 7° in den Wolken. Ab da gelegentlich bewölkt und etwas kühler. Am Peloponnes nur noch 18, dann 16, danach wieder 18° Höchsttemperatur. Oft war es genau 15° wärmer als daheim, da war es zu dieser Zeit nämlich grausig.

Die Viecher
Im allersüdlichsten Zipfel von HR fingen wir auf der Straße eine liebenswürdige Leopardennatter. Auf Keffalonia erwischten wir eine winzige, niedliche Hornviper, die uns aber nach wenigen Fotos wieder entwischte. Weitere Schlangen waren flüchtig. Ein Scheltopusik ward gesehen, auch verschiedene Eidechsen, die Taurische fingen wir einmal. In MNE besuchten wir einen islamischen Friedhof, in dem wir neben Orchideen und reichlich Spargel auch erstmals in diesem Urlaub 3 Griechische Landschildkröten fanden. Der Versuch, Meeresschildkröten zu sehen, blieb erfolglos. Eine ganze Reihe Babyschildkröten fanden wir dann in einem Küsten-Dünenwald in AL. Auch eine Tarantel wurde gefangen und fotografiert. Große Skolopender gab es immer wieder. Auf Keffalonia hatten wir dann den Ägäischen Nacktfinger-Gecko. Am Peloponnes fingen wir uns eine Johannisechse und eine Maurische Landschildkröte. Am Ende hatten wir noch einen großen Dickschwanz-Skorpion.

Die Botanik
In HR war es im Vorfeld sehr trocken gewesen und in manchen Biotopen gab es nicht mal 10% der Orchideen in guten Jahren. Dies traf z.B. für den Süden (Konavle-Region) zu. Dafür fanden wir andere Biotope, die wir bisher nicht beachtet hatten und fanden viele schöne Pflanzen. Trocken war es auch in der Folge weiter südlich, von der Mitte ALs nach S war es besser.
In MNE fuhren wir auf einen Berg und fanden unterwegs u.a. Orchis pauciflora mit gefleckten Blättern.
In AL war O.hebes ein Highlight, bei O.exaltata cephalonica-ähnlichen Pflanzen hatten wir durchaus auch Probleme. Schön zu sehen war, dass O.incubacea von MNE an sich der O.mammosa annäherte. Von Or.morio albanica fanden wir zwar keine neuen Gebiete, aber im bekannten Küsten-Dünenwald 2 neue Stellen. Im Süden waren die Biotope reichhaltiger, wo sie aktuell nicht beweidet waren (das waren aber v.a. die Olivenhaine in Meeresnähe, zumindest aber nicht gepflügt oder gespritzt). Im Süden dann die schöne O.helenae, auch die fast so schönen O.ferrum-equinum und O.reinholdii. An der besten Stelle (zum 2. Mal besucht) hatten wir nun 20 Arten, zählt man ältere Angaben anderer Besucher dazu, wären es 24. In den meisten anderen Standorten waren es weniger als 10 Arten, viele Stellen waren einfach auch zu früh beweidet.
In GR waren die Biotope im Schnitt meist etwas besser besetzt (gut, wir kannten natürlich die guten Biotope schon, AL ist da deutlich schlechter untersucht) bzw. aktuell nicht so kurzgefressen. Auf Lefkas fanden wir in einem Zypressenhain auf Flysch O.perpusilla abblühend und O.leucadica (im neuen Sinne) aufblühend. Auf Keffalonia gab es dann 2 blühende und eine knospende fusca, die wir alle nicht einordnen konnten.
Das Highlight war dann die riesige O.mavromata auf Keffalonia, die erst vor kurzem beschrieben wurde. Wie man die so lang übersehen konnte, ist mir ein Rätsel. Steht gut sichtbar an den Straßenrändern. Von ihr fanden wir auch eine zeichnungslose und eine mit weißem Perigon. Super schön.Trotz des späten Zeitpunkts fanden wir sogar noch gute S.ionica. Dass besonders die fuscen Probleme bereiteten, ist sicher gut nachvollziehbar. Vermutlich haben wir auch eine noch unbeschriebene aus der Gruppe gefunden. Sehr hübsch war auch die neu beschriebene O.cephalonensis, von der wir noch an einigen neue Stellen fanden. Am L.c. waren wir erfolglos, eine gute Stelle mit 100 Stück half aber weiter. An einer weiteren Stelle wichen die Pflanzen ein wenig ab, wohl eine unbeschriebene Art.
Am Peloponnes besuchten wir die für uns ebenfalls neue O.nestoris. Am L.c. fanden sich wegen Trockenheit nur 8 mickrige Exemplare, bei Megalopolis 30. Diese zeigten aber eine leicht abweichende Narbenhöhle. Doch hier gab es noch weitere 22 Orchideenarten. An der NW-Küste gab es am letzten Tag noch eine interessante Überraschung: Eine aufblühende O.phrygia im Küsten-Dünenwald, deutlich nach oestrifera. Kann keinen Unterschied zu den türkischen sehen.
Nett waren natürlich auch Schachblumen, Aronstäbe (z.B. A. nigrum), verschiedene Osterluzei, Wildtulpen, Traubenhyazinthen u.v.m.
Alles in allem war es wieder mal eine sehr erfolgreiche "Expedition", bei der sich auch das Wetter recht kooperativ zeigte. 3020 Bilder nach Bereinigung sind nicht schlecht. Probleme hatten wir nicht.

Ich seh mal, ob ich mit 4 Tafeln auskomme. Als erstes Bilder aus HR und MNE. Die wenigen Orchideen: O.incubacea HR, O.exaltata cephalonica HR, 2 O.neglecta HR, Or.morio caucasica HR, O.sphegodes cf HR, Or.papilionacea MNE, Or.pauciflora gefleckt MNE.

Nun ein bisschen was aus Albanien. Die Orchideen:

3 O.hebes, 3 O.incubacea vs. mammosa, 1 O.ferrum-equinum (es gab auch typische), 1 O.sphegodes grammica, 3 Or.morio albanica.

Noch einige Orchideen aus Albanien, weil man die nicht so oft sieht, O.hellenica ist noch nicht von da gemeldet, soweit ich weiß:

O.attica (auch darunter, 2), 1 O.hellenica, 1 O.sphegodes grammica, 1 O.penelopae, 3 O.ferrum-equinum, 3 O.helenae, 2 O.reinholdii, 1 O.mammosa, 1 Or.provinicialis

Dann die Fahrt von Igoumenitsa nach S und die Überfahrt nach Keffalonia.

Nun einige Impressionen von Keffalonia. Ich dachte mir schon, mit 4 Tafeln komm ich bei solch einem Urlaub nicht aus. Ich lass schon mal O.perpusilla und kritische weg, das verwirrt nur.

2 O.cf.cornutula, 3 O.leucadica neu, 2 O.ferr.-eq.gottfriediana, 2 O.stavri, 2 O.cephaloniensis, 1 O.penelopaea
Das Viola cephalonica ist endemisch auf der Spitze der Insel.

 Nun der Rest, überwiegend von Keffalonia, vom Peloponnes nur wenige Auszüge.

5 O.mavromata, 3 O.ulyssea, vorne 1 Or.papilionacea spät, 2 O.nestoris (vom L.c. und von Megalopolis), 4 Or.pauciflora, 1 O.phrygia Peloponnes.

Der nächste Urlaub ist auch schon wieder rum, die Postkarte wird sich verspäten.

Beste Grüße,
 Helmut.

Extraordinario estudio. Muchas gracias Helmut. Un abrazo 🎩📷👏🍸Salud.

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