El botánico y orquideólogo Helmut Presser me remite su último extraordinario y asombroso trabajo:
Endlich Pfingstferien!
Da bei uns eine fürchterliche Dürre die Orchideen übel dezimiert hatte,
freute ich mich zu hören, dass der Südwesten heuer Regen abbekommen
hatte. Also ging es Richtung SW mit Ziel Südfrankreich und Spanien.
Dachte ich mir zumindest.
Die erste Station machte ich aber nach etwas stauiger Anfahrt in
Baden-Württemberg, wo ich einen Freund traf, mit dem ich dann im
Taubergießen exkursierte. Kaum Anzeichen einer überstandenen Dürre hier,
alle saftig.
Am nächsten Tag ging es durch F (wohl ein Fehler, vor den ersten beiden
Peage-Stationen staute es sich kräftig, obs über die Schweiz besser
gewesen wäre?) zum West-Vercors. Wunderhübsch hier. Da merkte ich, dass
ich die Akku-Ladekabel vergessen hatte, Samstag am Abend natürlich und
Montag war auch noch Feiertag. Also die nächsten 2 Tage etwas sparsam
fotografiert und dann ab ins Drôme. Kreuz und quer durch die Provence
bis ins Langedoc, wo mein Auto kurz vor dem Locus typicus von
quercophila entschied, dass ich den 5. und 3. Gang nicht mehr und den
ersten nur selten benutzen sollte. Kack! Da traf ich überraschend auf
unseren Freund Karel mit Frau. Half aber nichts, ich musste am nächsten
Tag ne Werkstatt suchen. Tat die HUK für mich, war wohl nicht einfach.
Zögerlich sagte man mir dort die Reparatur des Schaltgestänges zu (zum
Glück nicht die des Getriebes), das Teil muss man aber erst bestellen.
In einer Woche sollte ich wiederkommen und inzwischen tunlichst
möglichst wenig schalten, also fahren. Und das, wo ich den 5. Gang nun
mit Fingerspitzengefühl reinbekam, dafür nicht mehr den 1.. Das hieß,
Spanien fiel flach, stattdessen Urlaub in der Provence, genauer im
Aude/Gard/Herault/Langedoc. Und ein Ladegerät hatte ich immer noch
nicht. Am nächsten Tag gings mit dem Taxi nach Nîmes, da kriegte ich
einen flotten kleinen Diesel für eine Woche. Zahlt hoffentlich alles die
HUK. Nur das Universalladegerät musste ich selbst zahlen. Die Reparatur
später natürlich auch. Danach traf ich mich mit zwei ansässigen
französischen Orchideenfreunden und wir exkursierten einen Tag zusammen.
Da ich am nächsten Tag schon mal nahe am Meer war, legte ich auch 2
Stunden Badeurlaub ein. Man gönnt sich ja sonst nix. Das Wasser hatte
genau die richtige Temperatur zum Abfrischen, da war es nämlich grad 27°
und ich hatte hart in der Sonne gearbeitet. Einen Abstecher weiter rein
in die Causses (eine meiner Lieblingsgegenden und ich war quasi am Rand
stationiert) machte ich auch, ich wollte endlich mal die berühmten Hänge
von Lapanouse anschauen. Wirklich beeindruckend, diese Fülle von Orchideen.
All die Tage hatte ich 2 schöne Schlafplätze, einen nahe einem klaren
Bach und einen oben auf einem Hügel in der Garrigue. Da kam ich mit dem
2., 4. und Rückwärtsgang hin. Am Tag vor der Reparatur dann fielen der
2. und der 4. Gang auch noch aus. D.h. anfahren im 5., das kostet
Kupplung. Hieß auch, die vorletzte Nacht im Dorf bleiben, am Rand in
einem unbelebten Sackgässchen, von wo aus man rückwärts hoch und dann
leicht abschüssig bis zum Mechanico fahren kann. Zum Glück piepten auch
hier Nachtigall und Zwergohreul.
Nach der Reparatur und der Ablieferung des Leihwagens noch mal zum Meer
(Wetter im Land feucht, also schlecht für Ragwurzfotos), ein wenig Vögel
gejagt und gebadet, danach in die östliche Provence zur Orchideensuche.
Der Rückwärtsgang springt manchmal raus, ich hasse es! Da muss noch mal
was nachgestellt werden.
Auf der Rückfahrt wurden noch einige Orchideenplätze angeschaut, also
wieder kreuz und quer durch die Provence.
Das Wetter
Gewöhnlich ist es im Süden lästig, wenn sich der Staub ins Auto
schleicht. Diesmal gab es absolut keinen Staub, in den Weinfeldern stand
das Wasser und überall war der Boden feucht. Südfrankreisch war grün wie
noch nie.
Anfangs in D waren die Temperaturen verhalten, am Rhein gerade mal
angenehme 23° trotz besten Wetters. Bei Lyon am nächsten Tag dann schon
26°. Dann 28° im Drôme mit Gewitter. Auch am Folgetag am frühen
Nachmittag gewittrig. Und am nächsten schüttete es gewaltig. Und am
übernächsten. Dann noch einmal. Wenn es bei uns nur halb oder viertel so
viel regnen würde... Danach 2 Tage Regenpause. Dann mal in der Früh 2 h
leichter Regen, dann wieder heiß und dampfig. In den Causses beim 2. Mal
leider ziemlich bedeckt. Dann ein halber Tag kräftiger Regen (zur
Erinnerung: seit Monaten Dürre in Bavaria, auch während der Ferien und
einer Woche danach!), der Rest trotz Fahrt zum Meer ziemlich bedeckt.
Ähnliches auch am nächsten Dreivierteltag, aber mit wenigen Schauern.
Dann noch mal Schauer, aber nicht am Meer. Auch auf dem Rückweg häufiger
Gewitter, Temperaturrekord am Rhein: 29,5°.
Die Zoologie
Ein paar Schmetterlinge wurden erjagt. Smaragdeidechsen kreuzten
gelegentlich laut trampelnd meinen Weg, Mauereidechsen deutlich leiser.
Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass erstere in den Causses
leopardiert sind? Ein Spanischer Sandläufer ward gefangen und
ausgewertet. Schlangen sah ich einige wegschlängeln, wie dies so ihre
Art ist, meist hörte ich sie nur. Nachtigallen und diverse Grillen waren
zumindest allabendlich zu hören, auch mal Ziegenmelker, Zwergohreule und
verschiedene Frösche, wenn alle zusammentrafen war das Orchester vom
Feinsten. Dank der neuen P900 erwischte ich endlich auch mal
Bienenfresser und Blauracke zufriedenstellend.
Die Botanik
war in Baden-Württemberg im Vergleich zu Bayern schon recht weit,
Bienenragwurz blühte schon auf, Spitzorchis war teils in Blüte. 2000
Hummelragwurzen standen in bester Blüte, wichtig für den Vergleich mit
den neu beschriebenen, südlichen Sippen.
Die erste davon fand ich dann am 2. Tag reichlich im West-Vercors,
Ophrys demangei. Ja, die meisten gut zu unterscheiden, hieß ja schon
immer "kleine Hummel vom Vercors". Blütezeit wohl ähnlich wie
holosericea. Im Vercors war auch die hübsche Drôme-Ragwurz gut in Blüte,
ich sah endlich mal hunderte. Da hatte ich einen weitläufigen Biotop mit
mindestens 19 Arten nur auf Wiesen, welch ein schönes Gebiet!
Im Drôme fand ich nach ungefährer Angabe am 3. Tag in einer Brenne die
nächste Hummel, die neue Ophrys montiliensis (dachte ich), die sich
blütezeitmäßig und in der Größe nur unwesentlich von demangei
unterscheidet. Man muss schon mehrere Aspekte beachten um die abtrennen
zu können. Aber ja, geht. Scolopaxoide waren in einem Biotop zu fast 90%
vertreten, in einem anderen gerade mal 5%. (???) Wie ich dann hinterher
gesagt bekam, dürfte zu dem Zeitpunkt montiliensis aber noch gar nicht
blühen. Tatsächlich fand ich deutlich später auf dem Rückweg in einem
Biotop am Roubion die ersten aufblühend. Was war dann das vorher
Gesehene gewesen? Gut, die neu beschriebene Art konnte ich nun noch
besser abtrennen, oft ziemlich scolopaxoid, aber jeglicher Übergang.
Noch komplizierter ist es bei der O.quercophila, 4. Tag. Die sieht erst
mal aus wie eine scolopax, die meisten (!) haben aber eine etwas
kürzere, dunklere Lippe und kleinere Höcker. Naja, hätte ich mal nicht
beschrieben. Es sei denn, ich würde scolopax besser kennen und beide
öfters sehen. Hummelartige fehlen hier offenbar ganz, was die Abtrennung
zu scolopax nicht einfacher macht. Vielleicht steht hier und bei der
ersten montiliensis einfach nur O.picta dabei und blüht etwa zur selben
Zeit??? Das wäre die Lösung. Nach einem Tag Führung eines der
Beschreiber konnte ich das dann auch nachvollziehen: Es gibt die
quercophila. Sie hat auch eine breitere Narbenhöhle, eine etwas kürzere
Lippe und scolopax ist zu der Zeit lag verblüht. Dummerweise gibt es
aber reichlich Pflanzen an manchen Stellen, die zwischen beiden (oder
zwischen querc. und picta?) stehen. Die stören eindeutig.
O.picta blühte noch (eher ab), ok, so spät kann man die erkennen. Ich
fand an einer Stelle aber auch kleinblütige Schnepfen mit rundlicherer,
breiterer Lippe, die sicher keine picta ist. Da kommt noch was auf uns
zu, ich bin sicher nicht der erste, der die gesehen hat.
Die früher schon mal gesehene O.souchei war zickig. Ich wollte sie gegen
die vorletztes Jahr gesehene neue O.montis-aviarii abgrenzen. Die Brenne
an der Durance von vor 15 Jahren ist nun nur noch anzufahren, wenn man
geflissentlich Sperrschilder übersieht. Zudem war die Brenne samt
Umgebung wohl heuer überschwemmt gewesen, also verschlammt und ist zudem
völlig zugewachsen. Stundenlanges Drumrumlatschen brachte auch keinen
Erfolg (nur reichlich Schweiß zutage, ich musste mich glatt in der
Durance erfrischen). An meiner zweiten Stelle gab es zwar wenige
Pflanzen, jedoch bestenfalls knopsig. Auf der Rückfahrt wurde dann ein
Fundort von Monsieur Souche persönlich heimgesucht: Die wenigen
gefundenen Hummeln sind mir eigentlich ein wenig zu kleinblütig. Und an
der beim Runterfahren besuchten Stelle waren beim 2.Mal groß- und
kleinblütige Hummeln durcheinander aufgeblüht, vielleicht 2 Arten, auch
nicht befriedigend. Dann, endlich, an einem weiteren Fundort von Souche
viele große und durchwegs großblütige souchei. Sehr variabel, wo ist nun
der Unterschied zu montis-aviarii???
Nun fehlt mir noch die O.truncata (aegirtica), die gibt’s aber erst
weiter im Westen und auch erst ab Juni.
Am L.c. von D. occitanica am Südrand der Causses war die Art gerade
m.o.w. in Hochblüte, es gab viele Pflanzen. Hatte ich lang nicht
gesehen. Nun, eine Varietät von elata ist das sicher nicht, sie hat
schon mal keine elata-Sporn. Elata besuchte ich einige Tage später im
Haute Langedoc, hatte da eine 25 Jahre alte Angabe, es gab immer noch
Pflanzen.
Ist übrigens schon mal jemandem aufgefallen, dass die Riemenzunge in
Südfrankreich später aufblüht als bei uns? Deutlich später auch als die
Bienenragwurz, Anacamptis pyramidalis und Aceras. Das sollte mal
untersucht werden.
Nah am Meer besuchte ich eine altbekannte Stelle nach 15 Jahren wieder:
Alles noch da, sogar mehr von den schwarzen Bienenragwurzen.
Wunderhübsch die, und in der Nachbarschaft reichlich prächtige
Sumpfknabenkräuter. Im Sand in den Dünen fand ich noch überraschend
violette Cistanche. Könnte aber gut auch sehr kräftige Sommerwurz sein,
wo ist der Unterschied?
Natürlich war ich auch zweimal in den nahen Causses, ist schließlich
vielleicht meine Lieblingsgegend. Im Tal des Buèges fand ich nun endlich
auch E.bugacensis / rhodanensis wieder. Hier war mein erstes
Zusammentreffen mit der Art, der Name bugacensis kommt trotzdem nicht
von dem Bach. Bei Lapanouse sah ich auf nur etwa 1 km 18 Orchideenarten,
da gibts sicher noch mehr. Kannte ich vorher auch nur vom Hörensagen.
Dank eines bayerischen Orchideenfreundes, der grad aus den Biotopen
tappte, fand ich auch die mir bis dahin unbekannte Gymnadenia pyrenaica,
wie sie noch genannt wird.
Die erste Tafel zeigt Ergebnisse aus dem Vercors, es folgen sicher noch 3.
Oben sind nur O.drumana zu sehen, die anderen sind dem Kenner wohl klar,
wenn ich verrate, dass ich Bastarde für die Freunde deren in einer
Extratafel bringe.
Da bei uns eine fürchterliche Dürre die Orchideen übel dezimiert hatte,
freute ich mich zu hören, dass der Südwesten heuer Regen abbekommen
hatte. Also ging es Richtung SW mit Ziel Südfrankreich und Spanien.
Dachte ich mir zumindest.
Die erste Station machte ich aber nach etwas stauiger Anfahrt in
Baden-Württemberg, wo ich einen Freund traf, mit dem ich dann im
Taubergießen exkursierte. Kaum Anzeichen einer überstandenen Dürre hier,
alle saftig.
Am nächsten Tag ging es durch F (wohl ein Fehler, vor den ersten beiden
Peage-Stationen staute es sich kräftig, obs über die Schweiz besser
gewesen wäre?) zum West-Vercors. Wunderhübsch hier. Da merkte ich, dass
ich die Akku-Ladekabel vergessen hatte, Samstag am Abend natürlich und
Montag war auch noch Feiertag. Also die nächsten 2 Tage etwas sparsam
fotografiert und dann ab ins Drôme. Kreuz und quer durch die Provence
bis ins Langedoc, wo mein Auto kurz vor dem Locus typicus von
quercophila entschied, dass ich den 5. und 3. Gang nicht mehr und den
ersten nur selten benutzen sollte. Kack! Da traf ich überraschend auf
unseren Freund Karel mit Frau. Half aber nichts, ich musste am nächsten
Tag ne Werkstatt suchen. Tat die HUK für mich, war wohl nicht einfach.
Zögerlich sagte man mir dort die Reparatur des Schaltgestänges zu (zum
Glück nicht die des Getriebes), das Teil muss man aber erst bestellen.
In einer Woche sollte ich wiederkommen und inzwischen tunlichst
möglichst wenig schalten, also fahren. Und das, wo ich den 5. Gang nun
mit Fingerspitzengefühl reinbekam, dafür nicht mehr den 1.. Das hieß,
Spanien fiel flach, stattdessen Urlaub in der Provence, genauer im
Aude/Gard/Herault/Langedoc. Und ein Ladegerät hatte ich immer noch
nicht. Am nächsten Tag gings mit dem Taxi nach Nîmes, da kriegte ich
einen flotten kleinen Diesel für eine Woche. Zahlt hoffentlich alles die
HUK. Nur das Universalladegerät musste ich selbst zahlen. Die Reparatur
später natürlich auch. Danach traf ich mich mit zwei ansässigen
französischen Orchideenfreunden und wir exkursierten einen Tag zusammen.
Da ich am nächsten Tag schon mal nahe am Meer war, legte ich auch 2
Stunden Badeurlaub ein. Man gönnt sich ja sonst nix. Das Wasser hatte
genau die richtige Temperatur zum Abfrischen, da war es nämlich grad 27°
und ich hatte hart in der Sonne gearbeitet. Einen Abstecher weiter rein
in die Causses (eine meiner Lieblingsgegenden und ich war quasi am Rand
stationiert) machte ich auch, ich wollte endlich mal die berühmten Hänge
von Lapanouse anschauen. Wirklich beeindruckend, diese Fülle von Orchideen.
All die Tage hatte ich 2 schöne Schlafplätze, einen nahe einem klaren
Bach und einen oben auf einem Hügel in der Garrigue. Da kam ich mit dem
2., 4. und Rückwärtsgang hin. Am Tag vor der Reparatur dann fielen der
2. und der 4. Gang auch noch aus. D.h. anfahren im 5., das kostet
Kupplung. Hieß auch, die vorletzte Nacht im Dorf bleiben, am Rand in
einem unbelebten Sackgässchen, von wo aus man rückwärts hoch und dann
leicht abschüssig bis zum Mechanico fahren kann. Zum Glück piepten auch
hier Nachtigall und Zwergohreul.
Nach der Reparatur und der Ablieferung des Leihwagens noch mal zum Meer
(Wetter im Land feucht, also schlecht für Ragwurzfotos), ein wenig Vögel
gejagt und gebadet, danach in die östliche Provence zur Orchideensuche.
Der Rückwärtsgang springt manchmal raus, ich hasse es! Da muss noch mal
was nachgestellt werden.
Auf der Rückfahrt wurden noch einige Orchideenplätze angeschaut, also
wieder kreuz und quer durch die Provence.
Das Wetter
Gewöhnlich ist es im Süden lästig, wenn sich der Staub ins Auto
schleicht. Diesmal gab es absolut keinen Staub, in den Weinfeldern stand
das Wasser und überall war der Boden feucht. Südfrankreisch war grün wie
noch nie.
Anfangs in D waren die Temperaturen verhalten, am Rhein gerade mal
angenehme 23° trotz besten Wetters. Bei Lyon am nächsten Tag dann schon
26°. Dann 28° im Drôme mit Gewitter. Auch am Folgetag am frühen
Nachmittag gewittrig. Und am nächsten schüttete es gewaltig. Und am
übernächsten. Dann noch einmal. Wenn es bei uns nur halb oder viertel so
viel regnen würde... Danach 2 Tage Regenpause. Dann mal in der Früh 2 h
leichter Regen, dann wieder heiß und dampfig. In den Causses beim 2. Mal
leider ziemlich bedeckt. Dann ein halber Tag kräftiger Regen (zur
Erinnerung: seit Monaten Dürre in Bavaria, auch während der Ferien und
einer Woche danach!), der Rest trotz Fahrt zum Meer ziemlich bedeckt.
Ähnliches auch am nächsten Dreivierteltag, aber mit wenigen Schauern.
Dann noch mal Schauer, aber nicht am Meer. Auch auf dem Rückweg häufiger
Gewitter, Temperaturrekord am Rhein: 29,5°.
Die Zoologie
Ein paar Schmetterlinge wurden erjagt. Smaragdeidechsen kreuzten
gelegentlich laut trampelnd meinen Weg, Mauereidechsen deutlich leiser.
Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass erstere in den Causses
leopardiert sind? Ein Spanischer Sandläufer ward gefangen und
ausgewertet. Schlangen sah ich einige wegschlängeln, wie dies so ihre
Art ist, meist hörte ich sie nur. Nachtigallen und diverse Grillen waren
zumindest allabendlich zu hören, auch mal Ziegenmelker, Zwergohreule und
verschiedene Frösche, wenn alle zusammentrafen war das Orchester vom
Feinsten. Dank der neuen P900 erwischte ich endlich auch mal
Bienenfresser und Blauracke zufriedenstellend.
Die Botanik
war in Baden-Württemberg im Vergleich zu Bayern schon recht weit,
Bienenragwurz blühte schon auf, Spitzorchis war teils in Blüte. 2000
Hummelragwurzen standen in bester Blüte, wichtig für den Vergleich mit
den neu beschriebenen, südlichen Sippen.
Die erste davon fand ich dann am 2. Tag reichlich im West-Vercors,
Ophrys demangei. Ja, die meisten gut zu unterscheiden, hieß ja schon
immer "kleine Hummel vom Vercors". Blütezeit wohl ähnlich wie
holosericea. Im Vercors war auch die hübsche Drôme-Ragwurz gut in Blüte,
ich sah endlich mal hunderte. Da hatte ich einen weitläufigen Biotop mit
mindestens 19 Arten nur auf Wiesen, welch ein schönes Gebiet!
Im Drôme fand ich nach ungefährer Angabe am 3. Tag in einer Brenne die
nächste Hummel, die neue Ophrys montiliensis (dachte ich), die sich
blütezeitmäßig und in der Größe nur unwesentlich von demangei
unterscheidet. Man muss schon mehrere Aspekte beachten um die abtrennen
zu können. Aber ja, geht. Scolopaxoide waren in einem Biotop zu fast 90%
vertreten, in einem anderen gerade mal 5%. (???) Wie ich dann hinterher
gesagt bekam, dürfte zu dem Zeitpunkt montiliensis aber noch gar nicht
blühen. Tatsächlich fand ich deutlich später auf dem Rückweg in einem
Biotop am Roubion die ersten aufblühend. Was war dann das vorher
Gesehene gewesen? Gut, die neu beschriebene Art konnte ich nun noch
besser abtrennen, oft ziemlich scolopaxoid, aber jeglicher Übergang.
Noch komplizierter ist es bei der O.quercophila, 4. Tag. Die sieht erst
mal aus wie eine scolopax, die meisten (!) haben aber eine etwas
kürzere, dunklere Lippe und kleinere Höcker. Naja, hätte ich mal nicht
beschrieben. Es sei denn, ich würde scolopax besser kennen und beide
öfters sehen. Hummelartige fehlen hier offenbar ganz, was die Abtrennung
zu scolopax nicht einfacher macht. Vielleicht steht hier und bei der
ersten montiliensis einfach nur O.picta dabei und blüht etwa zur selben
Zeit??? Das wäre die Lösung. Nach einem Tag Führung eines der
Beschreiber konnte ich das dann auch nachvollziehen: Es gibt die
quercophila. Sie hat auch eine breitere Narbenhöhle, eine etwas kürzere
Lippe und scolopax ist zu der Zeit lag verblüht. Dummerweise gibt es
aber reichlich Pflanzen an manchen Stellen, die zwischen beiden (oder
zwischen querc. und picta?) stehen. Die stören eindeutig.
O.picta blühte noch (eher ab), ok, so spät kann man die erkennen. Ich
fand an einer Stelle aber auch kleinblütige Schnepfen mit rundlicherer,
breiterer Lippe, die sicher keine picta ist. Da kommt noch was auf uns
zu, ich bin sicher nicht der erste, der die gesehen hat.
Die früher schon mal gesehene O.souchei war zickig. Ich wollte sie gegen
die vorletztes Jahr gesehene neue O.montis-aviarii abgrenzen. Die Brenne
an der Durance von vor 15 Jahren ist nun nur noch anzufahren, wenn man
geflissentlich Sperrschilder übersieht. Zudem war die Brenne samt
Umgebung wohl heuer überschwemmt gewesen, also verschlammt und ist zudem
völlig zugewachsen. Stundenlanges Drumrumlatschen brachte auch keinen
Erfolg (nur reichlich Schweiß zutage, ich musste mich glatt in der
Durance erfrischen). An meiner zweiten Stelle gab es zwar wenige
Pflanzen, jedoch bestenfalls knopsig. Auf der Rückfahrt wurde dann ein
Fundort von Monsieur Souche persönlich heimgesucht: Die wenigen
gefundenen Hummeln sind mir eigentlich ein wenig zu kleinblütig. Und an
der beim Runterfahren besuchten Stelle waren beim 2.Mal groß- und
kleinblütige Hummeln durcheinander aufgeblüht, vielleicht 2 Arten, auch
nicht befriedigend. Dann, endlich, an einem weiteren Fundort von Souche
viele große und durchwegs großblütige souchei. Sehr variabel, wo ist nun
der Unterschied zu montis-aviarii???
Nun fehlt mir noch die O.truncata (aegirtica), die gibt’s aber erst
weiter im Westen und auch erst ab Juni.
Am L.c. von D. occitanica am Südrand der Causses war die Art gerade
m.o.w. in Hochblüte, es gab viele Pflanzen. Hatte ich lang nicht
gesehen. Nun, eine Varietät von elata ist das sicher nicht, sie hat
schon mal keine elata-Sporn. Elata besuchte ich einige Tage später im
Haute Langedoc, hatte da eine 25 Jahre alte Angabe, es gab immer noch
Pflanzen.
Ist übrigens schon mal jemandem aufgefallen, dass die Riemenzunge in
Südfrankreich später aufblüht als bei uns? Deutlich später auch als die
Bienenragwurz, Anacamptis pyramidalis und Aceras. Das sollte mal
untersucht werden.
Nah am Meer besuchte ich eine altbekannte Stelle nach 15 Jahren wieder:
Alles noch da, sogar mehr von den schwarzen Bienenragwurzen.
Wunderhübsch die, und in der Nachbarschaft reichlich prächtige
Sumpfknabenkräuter. Im Sand in den Dünen fand ich noch überraschend
violette Cistanche. Könnte aber gut auch sehr kräftige Sommerwurz sein,
wo ist der Unterschied?
Natürlich war ich auch zweimal in den nahen Causses, ist schließlich
vielleicht meine Lieblingsgegend. Im Tal des Buèges fand ich nun endlich
auch E.bugacensis / rhodanensis wieder. Hier war mein erstes
Zusammentreffen mit der Art, der Name bugacensis kommt trotzdem nicht
von dem Bach. Bei Lapanouse sah ich auf nur etwa 1 km 18 Orchideenarten,
da gibts sicher noch mehr. Kannte ich vorher auch nur vom Hörensagen.
Dank eines bayerischen Orchideenfreundes, der grad aus den Biotopen
tappte, fand ich auch die mir bis dahin unbekannte Gymnadenia pyrenaica,
wie sie noch genannt wird.
Die erste Tafel zeigt Ergebnisse aus dem Vercors, es folgen sicher noch 3.
Oben sind nur O.drumana zu sehen, die anderen sind dem Kenner wohl klar,
wenn ich verrate, dass ich Bastarde für die Freunde deren in einer
Extratafel bringe.
An Orchideelein nur das Wanzenknabenkraut, wo ich teilweise den Eindruck
hatte, dass beide Unterarten gemischt waren. Guck selber!
hatte, dass beide Unterarten gemischt waren. Guck selber!
Man hat mir geraten, die Bildchen ein wenig größer zu lassen und dafür
ein oder zwei Tafeln mehr zu produzieren. Ist einsichtig, so mach ich
das also. Schließlich werden auch meine Augen nicht besser, grins.
Hier nun mal einen Orchideen-Schwerpunkt, eher einfach gehalten:
oben nur D.occitanica vom L.c.
darunter 4 D.elata, 2 Gym.pyrenaica und ein Gelber Aurorafalter
darunter 4 A.palustris, Siegwurz, die Binsenlilie und 2 dunkle O.apifera
ein oder zwei Tafeln mehr zu produzieren. Ist einsichtig, so mach ich
das also. Schließlich werden auch meine Augen nicht besser, grins.
Hier nun mal einen Orchideen-Schwerpunkt, eher einfach gehalten:
oben nur D.occitanica vom L.c.
darunter 4 D.elata, 2 Gym.pyrenaica und ein Gelber Aurorafalter
darunter 4 A.palustris, Siegwurz, die Binsenlilie und 2 dunkle O.apifera
Noch einmal ein Orchideenschwerpunkt, nicht schwierig:
2 Anacamptis pyramidalis, Himantoglossum hircinum, Epipactis tremolsii
E.tremolsii, Limodorum abortivum rubrum, 2 Him.hircinum
2 Ophrys caloptera (passionis), 3 O.aveyronensis, dazwischen 2 Serapias
vomeracea
2 Anacamptis pyramidalis, Himantoglossum hircinum, Epipactis tremolsii
E.tremolsii, Limodorum abortivum rubrum, 2 Him.hircinum
2 Ophrys caloptera (passionis), 3 O.aveyronensis, dazwischen 2 Serapias
vomeracea
Da es erstaunlich viele Bastardfreunde gibt, gibts diesmal auch eine
Bastardtafel. Gut, ein wenig aufgelockert und vielleicht sogar mit
wenigen reinen Arten am Ende, wer weiß. Auf jeden Fall wurde hier und da
reingepfuscht, man kennt das ja. Zu viele Hybriden für jemanden, der
nicht danach sucht.
2 O.drumana x demangei - Vercors, O.sphegodes x holosericea -
Taubergießen, O.holosericea x apifera Taubergießen
2 O.drumana x demangei - Vercors, 2 O.demangei x insectifera - Vercors
2 Or.simia x militaris, dazwischen Or.simia x purpurea
O.caloptera x aveyronensis, 3 O.apifera x souchei
unten: kleine Populationen bildend 3 O.quercophila x picta oder so.
Bastardtafel. Gut, ein wenig aufgelockert und vielleicht sogar mit
wenigen reinen Arten am Ende, wer weiß. Auf jeden Fall wurde hier und da
reingepfuscht, man kennt das ja. Zu viele Hybriden für jemanden, der
nicht danach sucht.
2 O.drumana x demangei - Vercors, O.sphegodes x holosericea -
Taubergießen, O.holosericea x apifera Taubergießen
2 O.drumana x demangei - Vercors, 2 O.demangei x insectifera - Vercors
2 Or.simia x militaris, dazwischen Or.simia x purpurea
O.caloptera x aveyronensis, 3 O.apifera x souchei
unten: kleine Populationen bildend 3 O.quercophila x picta oder so.
Zum Ende wird es heftig: Die Hummeln. Sorry, da sind auch sehr kleine
Bildchen dabei, aber die kann ich eh nicht zufriedenstellend zuordnen.
Hätt ich sie weglassen sollen?
Der abgetrennte Block ganz rechts: O.souchei nahe Orange, für mich die
deutlichste Art. Allerdings hätte ich gern den Bestäuber im Vergleich
mit dem von montis-aviarii und von truncata (aegirtica).
oben: 4 O.holosericea D-Taubergießen und 2x die kleine unbekannte Schnepfe
2.Reihe: O.demangei Vercors
3.Reihe: O.quecophila Langedoc-Herault, hier hätte ich gern mal den
Bestäuber im Vergleich zu O.vetula
4.Reihe: O.montiliensis Roubion
5.Reihe: O.cf.montiliensis, zu früh blühend, Drome, Livron und
O.cf.montiliensis Durance, Pertuis, auch zu früh dran
Bis zum nächsten Mal,
beste Grüße,
Helmut.
Bildchen dabei, aber die kann ich eh nicht zufriedenstellend zuordnen.
Hätt ich sie weglassen sollen?
Der abgetrennte Block ganz rechts: O.souchei nahe Orange, für mich die
deutlichste Art. Allerdings hätte ich gern den Bestäuber im Vergleich
mit dem von montis-aviarii und von truncata (aegirtica).
oben: 4 O.holosericea D-Taubergießen und 2x die kleine unbekannte Schnepfe
2.Reihe: O.demangei Vercors
3.Reihe: O.quecophila Langedoc-Herault, hier hätte ich gern mal den
Bestäuber im Vergleich zu O.vetula
4.Reihe: O.montiliensis Roubion
5.Reihe: O.cf.montiliensis, zu früh blühend, Drome, Livron und
O.cf.montiliensis Durance, Pertuis, auch zu früh dran
Bis zum nächsten Mal,
beste Grüße,
Helmut.
Muchas gracias Helmut por enviarme tu impresionante trabajo. Enhorabuena.
Recibe un fuerte abrazo.
Eres un orquideólogo fenómenal a nivel mundial.
SALUD
FOTOS - PHOTOS
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HELMUT PRESSER - Orquídeas, Orquidáceas, Orchidaceae, Orchideen, סחלביים, orchid, आर्किड, ラン科, သစ်ခွ, oрхи́дные, 蘭科, orchidées, orchideeën,