NATURALEZA Y COSILLAS DE INTERÉS


ME GUSTA SENTIR LA NATURALEZA EN MI MANO.
M. A. BUENO

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MIS AMIGOS ME LLAMAN EL "PASTOR" DE BUITRES

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EXPOSICIÓN FOTOGRÁFICA FLORA - FLOWER - ERMITA DEL VIÑEDO - OFICINA DE INFORMACIÓN de la SIERRA DE

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-------------- B L O G nº 1 --------------

© copyright del autor

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foto-natura-huesca

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viernes, 10 de mayo de 2019

HELMUT PRESSEN - orquídeas-orchid-orchideen-orchidacee-orchideeen



Helmut Presser y sus orquídeas


Variable Anrede: Ciao!
Eigentlich hätte ich an Ostern nach Südfrankreich gewollt - lang ists her, dass ich um diese Zeit dort war. Allerdings hatten sie dort etwa 60 Tage ohne Niederschlag, also warf ich die Pläne kurzfristig um und machte mich auf den Weg nach Italien. Wurde nicht ganz problemlos.
Die Route: Toskana mit Amiata - Lazio - Abruzzen (wegen Regen nur durchgefahren) - Apulien - Puglien - Basilikata (wo ich einen langjährigen Freund besuchte und mit ihm botanisierte) - Cilento Mare - Mt. Pollino - Stiefelabsatz bis in die Spitze - Murge - Abruzzen - Argentario mit Toskana
Am Gargano lag mal wieder ein kleiner Felsen da, wo ich dummerweise rückwärts hinfuhr, die Stoßstange schob sich gerade so drüber. Da die Erde auch nass war, kam ich fast nicht mehr los. Am Ende hing die Stoßstange an der einen Seite weg. Hab sie wieder halbwegs hingeklemmt und dann mit Draht gesichert. Ein Rückwärts-Piepser an VW-Bussen müsste vorgeschrieben sein. Und einmal sah ich eine schöne ebene und steinige Fläche vor einer Lehmwand und merkte in der Dämmerung erst mal nicht, dass das Schwemmmaterial war. Und das war tief, ruckzuck war ich bis zur Stoßstange drin. Übernachtete erst mal in Schieflage. Am nächsten Morgen grub ich einen Kubikmeter Sand weg, man hat ja stets einen Spaten dabei. Von einer nahen Ruine holte ich 2 Bretter und tatsächlich kam ich so allein raus.
In Italien ist man sicher. Was man aus Deutschland nicht so kennt: Man wird öfters kontrolliert. Diesmal fanden mich die Carabinieri 2x und schauten nach, ob ich nichts angestellt hatte. Falls ja, wusste es ihr Computer halt nicht.
Am Ende ergab sich ein neues Problem: Irgendwie zuckte es beim Hinknien ohne erkennbaren Grund im rechten Knie. Da noch einiges zu erledigen war, humpelte ich halt noch zwei Tage mit zwei Stöcken durch die Landschaft. Dauerte jedesmal und war zeitweise unangenehm. Natürlich läuft man da nicht mehr viel, mehr als ein halber km am Tag geht schlecht. Wird wohl auch noch eine Operation nach sich ziehen.
Verkehr!
Über Einparkfähigkeiten lasse ich mich besser mal nicht ausführlicher aus. Man steht hier den Griechen in nichts nach. Schräg rein oder in 2. Reihe stehen bleiben - kein Problem. Für den Fahrer. Vor dem Abbiegen nahezu anhalten, was hinter mir ist, interessiert ja nicht. Und auf Strecken, wo man nicht oder kaum überholen kann, fährt man gern mal 50 statt 90. Überhaupt, es gab offenbar mal ne Zuteilung an 40 km/h-Schilder im Land, die stehen hier und da unmotiviert rum, sogar mal auf der BAB. Wozu, weiß kein Mensch, es hält sich auch höchstens einer unter 100 dran. Und der stört dann gewaltig. Auch gibt es immer wieder über einige km Überholverbot auf geradester Strecke ohne Einmündungen, eine durchgezogene Mittellinie dazu, oft auch theoretisch auf 40 oder 50 km/h beschränkt. Anfangs hat man ein schlechtes Gewissen, dies zu ignorieren aber das gibt sich. Mit dem Motorrad unbekannte Strecken zu fahren kann hier lebensgefährlich sein: Hier und da gibt es ganz übel tiefe Löcher in der Straße, die müssen nicht mal groß sein. Rillen und Verwerfungen, zerbröselten Asphalt gibts reichlichst - wer da in die schöne Landschaft schaut, schaut schön alt aus.
Das Wetter
begann mit einem kleinen Schock: Hatte es in Bayern durchgehend mollige 8°, waren es im Inntal schon mal 11°. Hinter Bozen dann gleich fette 22°! Gut, das wurde so bald nicht wieder erreicht, 18° waren es gewöhnlich in der Spitze (auch noch am Gargano), oben auf dem Amiata waren es sowieso wieder die gewohnten 7°. Danach nachts nur noch 5,8°!!! Und der Tag danach war auch noch halb verregnet mit Hagel, pfui! Aber die Natur brauchts, auch in N-Italien war es zielmich trocken gewesen. Selbst am Gargano war es anfangs nass, dann prima bis Ostersamstag. Temperaturen verhalten, im Tiefland bis 22,5°, nachts abseits des Meeres immer unter 10°, am Meer 12°. Am Ostersonntag Wetterumschwung, Shirocco, mild, total bedeckt, einige dreckige Tropfen. Die nächsten beiden Tage nur wenig besser. Trotz fehlender Sonne blieb die Höchsttemperatur konstant bei 22,5°, nachts 13° am Meer (später mal 15°). Dieses tobte, wie ich es vom Mittelmeer noch nie gesehen hatte. Dazu kräftiger S-Wind, das Auto wurde gut durchgesalzen. Deshalb hat man ja auch immer einen Wischer dabei, man kriegt sogar mit frisch benutzem Feldwegpfützenwasser die Fenster durchaus wieder klar. Am besten, man steigt da gar nicht aus. Dann endlich wieder prima Wetter und bis 25°. Allerdings immer diesig, nichts für Landschaftsaufnahmen. Die hätte man vorher machen sollen. Erst im Norden dann wieder klarer und kühler.
Die Viecher
Möglicherweise hab ich tagsüber von Nahem eine kräftige Wildkatze beim Orchideensuchen gesehen, zur Determination war sie aber zu schnell weg. Wildsäue sah ich zwar nicht, Wühlspuren aber an vielen Stellen, wo jetzt keine Orchideen mehr sind. Sollte ich ihnen aus Naturschutzgründen die Afrikanische Schweinepest an den Hals wünschen? Und was wünschen wir dann dem Dachs? Ruineneidechsen gab es immer bei Sonne häufiger, sie waren schon in Paarungsstimmung. Eine nette Stabheuschrecke saß schlecht getarnt an einer Orchidee. Eine Schlange war schwarz, schnell und weg. Schmetterlinge waren schon ganz gut unterwegs, meist war aber keine Zeit zur Jagd. Ein frisch geschlüpfter Hummelschwärmer war ganz nett und kooperativ.
Die Botanik
Es wurde verputzt, was die Natur hergab: Täglich Wildspargel, oft Rosmarin und gelegentlich Ruccola (Rauke, aber lateinisch klingts gehobener). Selten mal wilden Fenchel.
Die Orchideen in der Spinnen-Gruppe waren ein Graus. Von kleinblütig bis großblütig, gehöckert bis ungehöckert, knospend bis verblüht war alles dabei und das mit jeglichem Übergang. Es ließ sich einfach keine klare Abtrennung finden, nicht mal tarquina war klar abgesetzt (kaum noch Pflanzen am L.c., Wildschweine, ich war zweimal dort). Dann kam vielleicht noch die minipassionis dazu, die teils genauso aussah wie die maritima, welche leicht dasselbe sein könnte wie argentaria. Irgendwann muss ich die Loci classici abklappern. An einer Stelle hatte ich minipassionis aber in Reinkultur und nun glaub ich an diese. Ist weder eine sphegodes s.l. und schon gar keine garganica.
Probleme machte auch die O.crabronifera: Anfangs am Meer dachte ich noch, die wäre da schon verblüht (hatte noch nicht realisiert, dass es ein spätes Jahr ist), die Stelle am Amiata fand ich nicht, ich hätte ja schließlich auch am Argentario suchen sollen. An zwei Stellen im Latio waren vor mir die Wildschweine, an der dritten blühte sie noch nicht. In den Abruzzen war kräftiger und anhaltender Regen, das gibt keine gescheiten Bilder, also fuhr ich vorbei. Unerwartet standen in der Basilikate einige am Straßenrand. Wie sich aber später herausstellte, waren das nur O.pollinensis, ich war danach ja extra in der Terra typica. Auf der Rückfahrt schaute ich diesmal bei Sonne in den Biotop in den Abruzzen und fand nichts, also zumindest keine crabronifera. Also fuhr ich in der Toskana auf den Monte Argentario und endlich gab es welche, sogar noch aufblühend. Nur, es gab exakt Ausprägungen wie bei pollinensis: Das sind keine zwei Arten für mich. Im Cilento ist sie halt ein wenig variabler.
Auf dem Amiata hatte ich sogar Probleme, Dact. insularis zu erkennen. Es gab da so gelbliche Dact. romana, die einen relativ kurzen, eher waagrechten Sporn hatten, doch auch manche rötliche hatte einen kürzeren Sporn. Wie gut, dass ich sowas nicht ausmesse. Da die Blätter gleich waren, nehme ich nun an, dass ich insularis nicht gesehen habe und die romana einfach enorm variiert oder gar rumbastardiert. Die typischen roten Flecken hatten sie eh nicht.
Der Gargano zeigte sich wieder mal sehr reichhaltig, in einem Biotop gab es 16 Arten und die meist in Menge. Sogar von Anacamptis pyramidalis waren schon wenige gut in Blüte. Das ist doch mal früh, wenn man bedenkt, dass 2 Monate später hier immer noch welche blühen. Im Absatz sah ich die reichlich, bis zur Hochblüte, größtenteils halt im Salzwassersprühnebel. Nach vielen Jahren habe ich nun auch wieder mal die Gargano-Schnepfe (O.montis-gargani) gesehen. Die ist zwar variabel aber durchaus eigen. Allerdings kenne ich rhodostephane nicht. Die wieder mal gesehene kleine O.sulcata ist mir noch nicht klar, obwohl ich diesmal einen schönen 
Bestand fand. Vielleicht ist es funerea aber sowas kriegt man nur mit Hilfe der Bestäuber raus. Die ewig nicht mehr gesehene Brillenragwurz machte Probleme, nur mit Mühe fand ich ein paar. Dann per Zufall gleich noch mal so viele. Habe nun knapp 20 in Blüte gesehen und trotzdem eine enorme Variabilität.

In Puglien gibts bei Gravina einen Locus typicus von O.gravinensis. Da war noch alles sehr zu. Auf einer Wiese fand ich aber aufgehende Pflanzen, die diese Art sein konnten. Viel kleiner als pseudoatrata, eher wie minipassionis. Die Haarfarbe ist aber violetter. Also sollte es eine gute Art sein. Auf dem Rückweg kam ich noch einmal dort vorbei, am Locus blühten aber erst eine einzige auf, haben die Wildschweine wohl übersehen. Wegen Gehumpel suchte ich nicht weiter.
In der Basilikata gab es auch sipontensis und einen Wust an sphegodes-exaltatas. Eine kleine fusca gehört wohl zu bilunulata, wie genau man die auch nennen mag. Am Pollino wollte ich eine Stelle mit mindestens 1000 Affenknabenkräutern auf engem Raum anschauen, sowas gibt schöne Bilder. War da 2015 an Pfingsten nach der Blütezeit. Gut, dass ich meine alten GPS-Messpunkte dabei hatte: Der ganze Standort war einfach weggebaggert! Weiß der Geier, was da für ein deppertes Bauwerk draufkommt. Ok, an den wenigen 100 weit rundum war zu sehen, dass ich heuer eh zu früh dran war. Und die Sonne schien auch nicht...
Am 25.4. waren noch nicht mal Op.tarentina richtig verblüht, ein wirklich spätes Jahr. Es gab immer noch Knospen dieser frühen Art. Op.celiensis und calocaerina waren aber schon offen, merkwürdig. Letztere erforderte einige Laufarbeit, fand ich doch die Stelle von vor 15 Jahren nicht wieder. Ich musste mir also neue Pflanzen suchen. Später stand an in einem Biotop noch einmal ein schöner Bestand. Ein wenig Probleme machte im Anschluss Op.celiensis, ich fand einfach nicht genügend offene Pflanzen. So langsam wurde die Zeit auch zu knapp zum Suchen. Dann fand ich eine Angabe mit lohnenswerter Anzahl und tatsöchlich gab es die auch. Das war ein Biotop mit 18 gesehenen (!) Orchideenarten.
Den Locus classicus der neu beschriebenen Op.nicolae im Absatz besichtigte ich auch, erwartungsgemäß blühte die nicht mehr. Noch erkennbare Pflanzen waren aber immer einer anderen Art zuzuordnen. Das wird doch nicht einfach ein Bastard sein?
Im Stiefelabsatz waren natürlich Op.candica und Op.tardans das Ziel. Erstere begann zu blühen, tardans war meist schon gut offen und ich konnte an die 100 Pflanzen dieses seltenen Endemiten sehen. Interessant war eine blühende Orchis palustris im Olivenhain auf trockenem Boden, fast vegetationslos.
Alles in allem war es sehr erfolgreich, wenngleich man mit besserer Vorbereitung mehr Zeit für Anderes gehabt hätte. Nun ja, da war ich nicht das letzte Mal…


Ach, weils so schön ist, gleich noch mal italienische Impressionen. In 
der Murge gibt es haufenweise Trulli in jeglicher Ausführung.

Zoologie und Botanik in der nächsten Tafel.

Wie angekündigt: Botanik und Zoologie mit persönlichem Gruß, ;-).

So, nun endlich gibts die Zielarten, auf die Ihr sicher schon lang 
wartet. Passen natürlich nicht auf eine Tafel, eine weitere wird nötig 
sein. Hab ich schon drauf hingewiesen, dass die Tafeln wieder in full HD 
sind, also ein wenig zu vergrößern?

Nun bin ich natürlich gezwungen eine ausführliche Legende zu verfassen, 
v.l.n.r., v.o.n.u.:

1 O.exaltata tyrrhenae, 2 O.tarquinia L.c., 3 O.cf.minipassionis, 1 
O.bombyliflora

2 O.passionis garganica, 2 O.incubacea, 4 O.gravinensis

2 O.neglecta, 3 O.tardans, 2 O.candica, 1 O.lutea

2x O.bertolonii, 3 O.bertoloniformis, 3 O.sipontensis (die letzte aus 
der Basilikata)




So, nun die letzte Tafel. Ich könnte locker noch eine ganze mit
verschiedensten Spinnenragwurzen füllen, evtl. mit den zahlreichen
Bastarden ergänzen, auch der Italiener liebt offenbar die Hybriden. Doch
das erspar ich Euch. Hier nun die richtigen Arten, die unbekannteren
etwas ausführlicher:

4 O.parvimaculata, 3 O.montis-gargani

5 O.pseudomelena (Unterschied zu praemelena bei dieser Variabilität
????), 2 O.apulica, 2 O.cf.sulcata Gargano

1 Serapias apulica, 2 O.calocaerina Puglia, 3 O.promontorii, 3 O.biscutella

3 O.celiensis, 2 O.crabronifera Argentario, 2 O.crabronifera/pollinensis
Basilikata, 2 O.crabronifera/pollinensis Cilento L.c.

Bis zum nächsten Mal, gehabt Euch wohl,

              Helmut.