Mi amigo botánico Helmut Presser me envía su último estudio, y me dice lo siguiente:
Einleitung
Eigentlich liegt Asien außerhalb meines Dunstkreises. Aber nachdem ich die Türkei schon 4x besucht hatte, fallen die Hemmungen zusehens, schon weil die derzeit kein Ziel für mich ist. Da bot sich das Heilige Land an.Fasching war heuer relativ spät und so suchte man neue botanische Ziele für einen frühen Saisonbeginn. Durch einen israelischen Orchideenfreund hatte ich nun Veranlassung, auch einmal über das Mittelmeer nach SO zu schauen. Dort gibt es doch einige endemische Arten, dazu auch sehr ähnliche wie auf Zypern, die ich ja schon kenne.
Hauptteil
Von München aus ging es als erstes nach Tel Aviv, natürlich nach dem Durchlaufen sehr aufwändiger Sicherheitsschleusen. Dazu sollte man 3 h vor Flugbeginn anwesend sein. Insgesamt ging alles aber doch schneller als bei normalen Flügen. Zum Glück hatte ich mir die beiden Direktflüge auf die Mittagszeit gelegt. So kam ich vor Sonnenuntergang an und wurde von einem Prepaid-Taxi 100 km weit nach Haifa gebracht. Es war ja Sabbath und der Zugverkehr ist dann mäßig. Übrigens gab es in den eher kleinen Flieger noch Sandwich und Softdrinks. In Haifa wohnte ich bei einem Orchideenfreund, mit dem ich auch meistens exkursierte. Auch der hiesige Orchideenkenner führte mich bzw. fuhr mich herum. Die Gastfreundschaft wird hier sehr hoch gehalten. Allein war ich diesmal eher selten unterwegs. Auf der Heimreise nahm ich dann den deutlich billigeren, aber überfüllten Zug (auch mit Gepäckkontrolle, doch fast jeder zehnte schleppte ein Schnellfeuergewehr rum; Sonntag früh ist wie Montag bei uns) zum Flugplatz. Auch dort gab es ausreichend Sicherheitskontrollen, man darf aber eine Flasche Wasser mitnehmen. Letzteres war gut, denn 3,80 € für ein Fläschchen ist absolut indiskutabel.
Sehr gewöhnungsbedürftig ist die hebräische Schrift, ich konnte gerade einen Buchstaben lesen, das O. Und das war nicht mal eins. Allerdings sind die meisten Schilder auch arabisch beschriftet, was jedoch nicht wirklich weiter hilft. Beide schreiben ja schon mal in die falsche Richtung. (Ein Wunder, dass sie nicht auch auf der falschen Straßenseite fahren.) Als letztes kommt dann englisch, womit man doch viel mehr anfangen kann. Nichtsdestotrotz ist die Lebensart ein wenig arabisch angehaucht, was man an der unverständlichen Sprache und der Fahrermentalität hören kann. Die Weine sind hervorragend oder mein Gastgeber hat ein spezielles Händchen dafür. Letzteres ist wahrscheinlich, denn auch das heimische Essen war richtig delikat. Die Landschaft erinnert ein wenig ans "heimische" Malta, viele moderne Städte zwischen steiniger Landschaft. Aber es war auch sehr grün hier und da, nicht zu wenig Ackerbau.
Interessant wären die vielen Orte gewesen, die man so aus der Bibel kennt: Nazaret, See Genezaret, Jerusalem u.v.m. Um dort aber mal reinzuschauen, müsste man schon mehr als eine Woche Zeit haben - die Natur ist doch außergewöhnlich reichhaltig und unerwartet vielfältig.
Meist waren wir auf dem nahe gelegenen Mt. Carmel. Wir besuchten auch den höchsten Berg, den Mt. Meron, wo wir einige gute allgemeinbotanische Funde machten. Da kamen wir auch an die Grenze zum Libanon. Am vorletzten Tag machten wir eine besonders interessante Exkursion zum 200 km entfernten Toten Meer. Wir gingen nicht über den Jordan, sondern fuhren diesen und die jordanische Grenze entlang im israelisch kontrollierten Palästinenser-Gebiet nach S. U.a. durften wir ein Naturreservat (Oase) besichtigen, das für die Öffentlichkeit geschlossen ist. Auch die berühmte Oase El Gedi besuchten wir kurz. Es war übrigens der Tiefpunkt meiner Karriere: 400 m unter dem Meeresspiegel. Der Wasserstand geht auch stetig zurück, die 30%ige Salzbrühe wird immer weniger. Aufgrund von Zeitmangel waren wir aber weder am Ufer noch drin.
Das Wetter
war anfangs bestens, m.o.w. nur dunstig und sonnig und ca. 22 - 25° tagsüber, nachts um 10 - 15°. Am 3. und 4. Tag nur noch 20° und fast keine Sonne, dafür wenige Tropfen. Auf den Golanhöhen war da Regen angesagt, also warfen wir unsere Pläne um und blieben im Mount Carmel. Am Toten Meer waren es dann mindestens 27°, leider nicht immer sonnig nach kräftigem Regen in der Nacht. Der letzte volle Tag war endlich klar und die Sonne brannte ganz anders als gewohnt.
Die Viecher
Gleich am ersten Tag fing ich einen Hardun und 3 Schildkröten. Hier und da wenige, verschiedene kleine Eidechsen und ne Johannisechse. Die konnte ich aber nicht ablichten. Insektenmäßig war nicht viel los, wenn man von diversen Raupen absieht. Ein Osterluzeifalter flog und wenige weitere Arten. Der Eichelhäher hat hier eine schwarze Kappe. Geier kreisten schon mal nicht hoch über dem Haus. Einmal hörten wir ein Rudel Schakale heulen, nicht übel. Einen sah ich später durch die Büsche entwischen. Vom Stachelschwein fand ich nur einen Stachel. Am Toten Meer gab es eine ganze Reihe unbekannter Vögel und eine Kolonie von Klippschliefern (Elefanten-Verwandte :-). Gazellen sah ich nur im Vorbeifahren.
Die Botanik
Geregnet hatte es im Vorfeld genügend, jedoch recht spät, sodass die Saison spät begann. Das war gut für die frühen Arten, die späten kamen aber während meines Aufenthalts schnell nach, zumindest in den ersten Exemplaren. Beispielsweise gab es am Carmel reichlich einen kleinen endemischen Scheinkrokus, der gewöhnlich im Januar blüht. Die Biotope hier sind oft nicht sehr dicht mit Orchideen besetzt und es gibt nur eine oder zwei Arten. Einige sind vergleichbar mit Südeuropa, also 4-8 Arten. Ich sah aber auch einen alten Steinbruch mit ca. 12 Arten in teils ordentlicher Anzahl. Leider blühte dort noch fast nichts. Viele Bereiche sind zu grün und dicht bewachsen, hier müsste mehr beweidet werden. Andere sind natürlich überweidet und zu trocken.
Ich wurde u.a. an einen Stadtrand geführt, wo es sehr viele der beeindruckenden Iris atropurpurea gibt. Auch rote Wildtulpen gab es. Und eine vielglockige Schachblume sowie Massen an Alpenveilchen. An vielen Stellen dominierten die wunderschönen Pfauenanemonen (normalerweise nur sehr rot, an einer Stelle sehr bunt). Auf dem eigentlich gut untersuchten Mt. Meron fanden wir neu eine Schachblume und eine Pfingstrose, das Alpenveilchen C.coum fanden wir nach langer Zeit wieder.
Vermutlich neu waren für mich Ophrys umbilicata subsp. berii, O.carmeli, O.latilabris und O.adonitis (mouterdeana), natürlich Orchis galilea und die seltene Or.israelitica (samt Bastard), die beide von oben her aufblühen. Von Or.papilionacea palaestna hatte ich auch erst eine einzige auf Zypern aufblühend gesehen. Die attraktive Orchis galilea, die es in 3 Farben gibt, war wohl das Hauptziel und machte aufgrund des späten Jahres einige Arbeit. Am 3. Tag fand ich allerdings schon einige, die bereits offen waren, nachdem wir mehr als 300 nicht blühende gesehen hatten, am 4. Tag hatte ich dann jede Variation. Erwartungsgemäß blühte Himantoglossum galileum noch nicht, wir sahen aber viele Rosetten. Manche Ecken waren überhaupt voll von Rosetten, ein frühes Jahr wäre gut gewesen. Leider war auch am Ende der Exkursion S.levantina noch in Knospe. Die umbilicata-Verwandtschaft zeigt mir zu wenige Unterschiede, mit Ausnahme von latilabris. Diese scheint mir sogar von flavomarginata zu unterscheiden zu sein.
Sehr interessant war auch eine Oase am Toten Meer, wo uns der Beschreiber von Epipactis veratrifolia ssp. oaseana seine Pflanze vorstellte. Gegen Stachelschweine geschützt wächst sie hier durch niedrige Gitterkäfige durch. Während die Halbwüste in üppiger Blüte stand, war es in der Wüste zu trocken für die meisten Blumen gewesen. Wir hätten eh kaum Zeit gehabt.
Alles in Allem war es aber ein sehr interessanter und erfolgreicher Urlaub und sollte dringend zu einem späteren Termin wiederholt werden.
Beste Grüße,
Helmut.
Und gleich eine 2. Tafel. Die zwei links oben zeigen die Halbwüste; da hat es geregnet und es ist dementsprechend blumig. Das Rot geht auf den Asiatischen Hahnenfuß und nicht, wie daneben, auf die Pfauenanemone zurück.
Die Bilder sind nun etwas größer (es gab schon Reklamationen), die Tafel wieder in HD, also normalerweise vergrößerbar.
Die Bilder sind nun etwas größer (es gab schon Reklamationen), die Tafel wieder in HD, also normalerweise vergrößerbar.
Nun endlich mal ein paar Orchideen mit Legende.
3 Epipactis veratrifolia ssp.oaseana, 3 Ophrys adonidis, 3 O.latilabris
2 O.umbilicata ssp.berii (übereinander), 3 O.carmeli, 2 O.sicula ssp. galilea, 2 O.israelitica
3 Epipactis veratrifolia ssp.oaseana, 3 Ophrys adonidis, 3 O.latilabris
2 O.umbilicata ssp.berii (übereinander), 3 O.carmeli, 2 O.sicula ssp. galilea, 2 O.israelitica
Und hier die letzte Tafel, mit den attraktiven Orchis- bzw. Anacamptis-Arten.
oben alles Or.galilea
2 Or.punctulata, 4 Or.israelitica, 1 Or.papilionacea ssp.palaestina
5 Or.pap.palaestina, 1 Or.israelitica x pap.palaestina, 2 Or.collina
Bis nach Ostern dann,
eine erfolgreiche Saison,
Helmut.
oben alles Or.galilea
2 Or.punctulata, 4 Or.israelitica, 1 Or.papilionacea ssp.palaestina
5 Or.pap.palaestina, 1 Or.israelitica x pap.palaestina, 2 Or.collina
Bis nach Ostern dann,
eine erfolgreiche Saison,
Helmut.
FOTOS - PHOTOS DE HELMUT PRESSER
WEBS DE INTERÉS
Muchas gracias Helmut por compartir tu
extraordinario estudio
SALUD