NATURALEZA Y COSILLAS DE INTERÉS


ME GUSTA SENTIR LA NATURALEZA EN MI MANO.
M. A. BUENO

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MIS AMIGOS ME LLAMAN EL "PASTOR" DE BUITRES

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EXPOSICIÓN FOTOGRÁFICA FLORA - FLOWER - ERMITA DEL VIÑEDO - OFICINA DE INFORMACIÓN de la SIERRA DE

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-------------- B L O G nº 1 --------------

© copyright del autor

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Mostrando entradas con la etiqueta orchidées. Mostrar todas las entradas
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miércoles, 24 de agosto de 2016

HELMUT PRESSER ORQUÍDEAS Orchideen, orchid, orquídies, orkideak, orchidées, ऑर्किड, סחלביים, orchidacee, ラン科, orchideeënfamilie, орхидные, 蘭花,


El botánico Alemán Helmut Presser me comunica lo siguiente:

Pfingstferien, wie üblich, 2 Wochen, und dieses Jahr besonders früh. Ich hatte von einer Trockenperiode im Osten und in Italien gehört, also ließ ich den Plan fallen, Kroatien, Montenegro und Albanien um diese Zeit zu erforschen, obwohl das wegen "Neuland" verlockend gewesen wäre. Frankreich und Spanien sollte dem Vernehmen nach ganz gut sein, also machte ich mich dorthin auf. Die Hinreise am Bodensee vorbei durch die Schweiz und in Italien runter sollte eine Stunde kürzer sein, war aber am Ende wegen Stauungen in der Schweiz mindestens ne Stunde länger.
Im Ligurischen Apennin in der Gegend von Imperia wusste ich interessante Orchideenstellen, also war das das Ziel am Freitag, als ich gleich nach der Schule losfuhr. Am nächsten Tag wurde dort ausgiebig exkursiert und auch bei Nizza (Èze und Blausasc) gesucht. Ich fand alles ziemlich schnell, das Jahr scheint tatsächlich nicht schlecht zu sein, obwohl es auch hier zwischendrin trocken gewesen sein musste. Abends ging es noch in die Plaine de Maures, eine sehr schöne Gegend mit besonderem Flair. Dort verbrachte ich fast den ganzen Tag, bevor ich gegen Abend ins Hinterland von Toulon fuhr. Anschließend ging es in die Chaîne d'Éstaque und ans Meer. Danach nochmals etwas nach O bis Hyères, da ich noch eine interessante Angabe gefunden hatte. Anschließend in die Corbières, ganz im SO Frankreichs. Nach gut einem Tag über die Pyrenäen nach Katalonien. Dort traf ich mich mit 3 belgischen Orchideenfreunden. Anschließend in einem Rutsch die 500 km bis nach Rioja, wo ich zwei ortsansässige Orchideenfreunde wieder einmal besuchte und mit einem einen ganzen Tag unterwegs war. Nach einem weiteren halben Tag ging es weiter nach Westen bis in die kantabrischen Gebirge s Santander. Von dort auf kleinen Straßen durch wunderschöne Gegenden langsam wieder ostwärts. Ab Pampelune dann flott auf Autobahnen und dgl. Überhaupt sind die Straßen meist sehr gut, gelegentlich von der Breite her halt nur für ein Auto geeignet.
Auf der Rückfahrt gings wieder hoch über die Pyrenäen und anschließend in die wunderschönen Causses der Cevennen. Dort hatte ich nur gut einen Tag, vieeel zu wenig. Aber da komm ich noch öfter hin. Von dort die 1200 km zurück, 2 halbe Tage mit Übernachtung am Oberrhein.
Das Wetter
war gleich am ersten Tag gemischt, mindestens eine Stunde leichter Regen. Gut, die Natur brauchts, aber muss es grad sein, wenn ich unterwegs bin? Gut, der nächste Tag war bombig mit 26° und die saftige Nässe war in Maures angenehm. Prima Wetter bis zu den Pyrenäen. Dort regnete es teilweise, auch in Katalonien. War aber am nächsten Tag vorbei, da nur noch bewölkt und frischer als gewohnt. Dann Kaiserwetter, in La Rioja danach auch gelegentlich Regen. Als ich im Westen war, merkte man den Temperatursturz zwar nicht so wie in D, aber auf 1200 m wurde es nachts doch empfindlich kalt. War aber nach einem Tag wieder vorbei und es wurde stetig wärmer. Doch auch ab da ab und zu bewölkt oder gar mal bedeckt.
Tageshöchsttemperaturen von nicht mal 20° in Rioja, nach Hitze bis 30,9° bei Zaragoza, 18° in Kantabrien auf 1200m, niedrigste Temperaturen nachts ganz im Westen hoch oben abartige 0,6° (aber plus), 7,8° in Maures bis 13,2° am Meer in der Provence.
Die Viecher
Smaragdeidechsen sah man hier und da in F, Mauergeckos in Maures, in Spanien auch andere Eidechsen wie Mauereidechsen. Sie wurden diesmal aus Zeitgründen nicht bearbeitet.
In Rioja sah ich einmal mehr als 50 Schwarze Milane kreisen, da war wohl eine Müllkippe auf dem Hügel. Interessant auch, dass es gebietsweise (z.B. ö Rioja) so viele Störche gibt, dass die ihre Nester überall hinbauen. Da ist jeder Strommast besetzt, auf Kirchen sitzen 10 oder mehr Nester, in Kantabrien brüten sie auch auf Bäumen... Auf einem Hochspannungsmast zählte ich von der Autobahn 17 Nester, auf dem nächsten fast ebenso viele. Warum gibt es sowas weiter im Norden nicht? In mancher Beziehung ist D ein armes Land. In Rioja flog hin und wieder ein Adler drüber, auch Gänsegeier kreisten häufiger. Einmal flogen etwa 20 nur wenige Meter über einen Grat, hinter dem ich gerade Wildspargel erntete. Schon beeindruckend, wenn man die riesigen Tiere auch noch hört. Schmutzgeier wurden nur einmal gesehen, keine anderen. In den Cevennen (Causses) fielen mir diesmal keine Geier auf. Ist auch schwierig, wenn man am Boden Orchideen und dgl. sucht.
Höchst bemerkenswert ist auch das Konzert jeden Abend an den verschiedenen Schlafplätzen, manchmal grenzt das an Ruhestörung. Da gibts nicht nur die Grillen wie bei uns, sondern auch so dauernd-trillernde, die offenbar nur in der Dämmerung balzen, dann die Zwergohreule, Käuzchen, Ziegenmelker, in Gewässernähe dazu noch verschiedene Froschlurche. Nicht zu vergessen die Nachtigallen, die offenbar auch überall wachsen.
Die Orchideen
Bei Imperia fand ich nun das erste Mal Ophrys ligustica (majellensis) in einige Exemplaren, dazu gab es reichlich O.vetula, die ich auch am Col d'Eze wieder sah. Dort fand ich auch viele O.saratoi, die teils wie O.drumana wirkten. Entweder es gibt dort beide Arten oder es ist doch nur eine sehr variable Art. Die größten Lippen bieten Platz für 4 der kleinsten Lippen, es gab jedoch jeglichen Übergang.
In Maures schlug ich mich wieder mit den Serapien rum, die lingua mischt bei mehreren stets mit und dann gibt es jede Menge Übergänge. Ansonsten habe ich nun S.olbia durchschaut, denke ich.
Schön in Blüte war die extrem seltene, merkwürdige O.philippi, bei Belgentier 25, davon einige zerstört. Oben am Siou Blanc war es wohl noch zu früh, zudem scheinen alle von Wildschweinen gefressen. Zumindest habe ich nicht ein Blättchen mehr gesehen, überall jedoch üble Wühlspuren. Nach einer alten Angabe fand ich spät blühende und großblütige Hummelragwurzen bei Hyères. Wenn sie nicht ein helles Basalfeld hätten, würde ich sie zu O.souchei stellen. Sie wurde aber vor kurzem als O.montis-aviarii beschrieben.
Für O.virescens in der Provence war ich noch zu früh dran, in der Chaîne d'Éstaque zu spät. In den Corbières fand ich sie nach gut 20 Jahren wieder, sie waren aber schon relativ weit und teils verblüht. Von O.provincialis fand ich trotz Angabe keine Spur. Die sind mal an späten Ostern fällig. Auch O.magniflora (ist wohl nur aurelia) machte Probleme: Am Col de Taurize fand ich gerade mal 4 Stück. Am Col des Fourches nur eine trotz ausgiebiger Suche. Wie soll man da die Variabilität beurteilen?! Aber schöne Blüten gab es im Abendlicht. Auch Orchis conica in den Corbières war mau, alle schon angegammelt oder gar verblüht.
In Spanien standen erst mal O.catalaunica und subinsectifera auf dem Programm. Beide waren in bester Blüte. Auch hatte ich bei Oristá mal O.forestieri arnoldii gefunden, die Stelle liegt aber nun unter der verbreiterten Straße. Gut, dass ich beim Verlassen des schönen Schlafplatzes kurz vorher schon eine Stelle mit fast 20 gefunden hatte. Knapp 10 davon hatten auch schon die erste Blüte offen, O.lutea daneben war abblühend bis verblüht. Das ist echte arnoldii, nicht die in höheren Lagen, die vor lutea aufblühen. Ansonsten war die Gegend um Oristá erstaunlich orchideenleer, vor Jahren hatte ich dort viele Pflanzen. Suchte einige Stunden herum, da der spanische Orchideenfreund einige Blüten von da gebraucht hätte. Es war aber leider absolut nichts zu machen. Weiter im NO hätte ich am Tag vorher genügend Pflanzen gehabt, wusste aber noch nichts von dem Bedarf.
In Rioja ist offenbar ein gutes Jahr, gleich beim ersten Schlafplatz fand ich im Sonnenuntergang (halb 10!) mindestens 13 Arten. 3 hatte ich schon von der Autobahn aus gesehen. Auch die ersten O.aveyronensis standen in Blüte, nichts Anderes als in Frankreich. Diesmal sah ich reichlich blühende. Welch Hybridschwarm Freund Karel da wohl gefunden hat? Ich habe nicht eine untypische gesehen. Eine Beschreibung - und wäre es nur als forma gewesen - ist für mich keinesfalls nachvollziehbar. Die Orchideenpäpste liegen da sowas von daneben, völlig unverständlich! Sehr schön sind hier auch die bunten O.sphegodes, incubacea und caloptera. Ungeheuer variabel ist die hübsche O.riojana, manche sahen sogar exakt so aus wie die O.virescens. Sehr ähnlich und fast so variabel ist die kleine O.castellana. Sind aber meist gut zu trennen.
In Kantabrien war das Ziel die relativ neue Dact.cantabrica zu sehen. Ist wohl ein Hybrid zwischen D.insularis und D.sambucina und auch apomiktisch. Ähnelt optisch sehr der sambucina. Sie wächst dort auf 1200m zusammen mit ihren Eltern und einigen anderen Orchideen. Viele waren aber vom Nachtbodenfrost noch etwas geknickt.
In Navarra wollte ich endlich die berühmten rosafarbenen Orchis provincialis sehen. Ich war für die zwar etwas spät dran, doch war schnell zu sehen, dass das halt nur Bastarde mit mascula sind. Sie stehen oft nicht bunt gemischt sondern extra und es gibt jeden Übergang zu mascula. Schade! Vor der Ausreise aus E besichtigte ich noch Or.spitzelii (cazorlensis?) in den Pyrenäen. Es war nur eine fertile Pflanze zu finden, die hatte gerade 2 Blüten offen. Etwas wenig, um eine sichere Zuordnung zu treffen, die Unterschiede sind ja nicht gerade berauschend.
Auf den Causses brauchte ich zum Vergleich die Aveyron-Ragwurz von F, natürlich auch die tatsächlich endemische Aymonins Ragwurz. War schon ewig nicht mehr zur Blütezeit in dem Gebiet, muss ich mal ausführlicher machen.
Alles in allem hat mal wieder eine Woche gefehlt, einige Wunscharten hätte ich theoretisch noch gehabt. War mir aber klar, dass nicht alles geht, es bleibt halt viel Zeit auf der Strecke und gescheite Bilder dauern halt auch ihre Zeit, besonders bei Wind. Aber ich will da ja eh überall noch mal hin.

Anbei nun eine erste Bildtafel aus F (Hinfahrt). Die Orchids v.l.n.r. u. v.o.n.u.:
O.magniflora, aurelia, saratoi, drumana, magniflora, aurelia, saratoi, 2 drumana.
2 O.ligustica, 2 vetula, 3 philippi.
Die Eier eines Dukatenfalters hat sicher jeder gesehen?


Hier noch eine Tafel aus F, dann gehts nach E! Wie üblich HD-Größe.

Für die Freaks:
3 O.virescens, 2 scolopax, 3 montis-aviarii
2 Aceras antropophorum, 2 O.sulcata, 1 Or.conica, 1 Orchis conica x ustulata, 1 Orchis purpurea, 2 Or.morio picta, 1 Dact.fuchsii Corbieres
4 Serapias olbia, 1 S.cordigera, 2 S.strictiflora, 1 Coeloglossum viride, 1 Anacamptis pyramidalis, 1 doppeltes Widderchen, 1 Or. morio picta x laxiflora, 1 Natternkopf



Nun ein paar spanische Impressionen. Oben halb rechts übrigens ein prima Badeplatz, hab ich jetzt im Sommer ausprobiert.

Für die Freaks wie üblich die Orchideennamen nach alter Nomenklatur:
Orchis spitzelii (cazorlensis?) Pyrenäen, Or.laxiflora, 2 Or.provincialis x mascula (angeblich rote provincialis), Or.langei, S.lingua x parviflora.
4 D.cantabrica (Sporn zwischen insularis und sambucina), 3 D.insularis, 2 Or. champagneuxii

und noch eine Spanien-Tafel.
Inhalt:
5 O.catalaunica, 5 O.subinsectifera
3 O.forestieri arnoldii, 3 O.caloptera (passionis), 3 O.incubacea
4 O.scolopax (verschiedene Sippen), 2 O.vasconica, 4 O.sphegodes
6 O.riojna, 5 O.castellana, 2 O.lutea

Eine Tafel gibt es noch, hauptsächlich aus F. Die aber vielleicht erst in 2 Wochen.


Muchas gracias Helmut 

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viernes, 29 de abril de 2016

TURQUÍA - ORQUÍDEAS DE HELMUT PRESSER Orquídeas, Orchideen, orchid, orquídies, orkideak, orchidées, ऑर्किड, סחלביים, orchidacee, ラン科, orchideeënfamilie, орхидные, 蘭花,

El orquidólogo Helmut Presser me dice lo siguiente:
Da Ostern heuer recht früh war, suchte ich mir ein Ziel weit im Süden. Um diese Zeit war ich noch nie in der Türkei, also nahm ich mir ein Hotel s Antalya bei Kemer - all inclusive, wenn, dann gscheit. Hier ist nicht nur die Landschaft noch natürlich, es gibt auch einige Orchideen, die ich noch nicht kannte. Am 20.3. flog ich über Istambul nach Antalya, eine richtige Reisewarnung gab es trotz einiger Anschläge im Vorfeld nicht. Sollte auch kein Problem für mich sein, da ich Städte generell meide, von Flugplätzen und Durchfahrten einmal abgesehen. Der Rückflug dann direkt.
Das Hotel liegt nah am Basar, die Moschee ist gleich dahinter. Nett, wenn der Muhezin um halb 6 abends was singt. Oder auch sonstwann. Dass er das vor 5 Uhr früh machen muss, ist eher gewöhnungsbedürftig. Da dämmerts noch nicht mal! Nach der Zeitumstellung immer noch 20 vor 6 und logischerweise genauso dunkel!
Das Erste, was ich am ersten Tag nach frühem Frühstück in Kemer machte, ich mietete ein Autolein. Im Internet hätte es 35 € gekostet, vom Hotel aus 25 und als ich selbst in der Vermietung war und wegen demselben Angebot wieder raus wollte, kostete es nur noch 20 € pro Tag. Nun, Luxus pur war es nicht gerade. Aber es lief ganz ordentlich, solang man nicht eine geschlagene Stunde abends im Stau vor (ö) Antalya dahinkroch. Und das jeden Abend, wenn man aus dem Osten kam, das war schon im Herbst so. Keine Umfahrungsmöglichkeit und immer diese Drängler. Ansonsten fiel mir die orientalische Fahrweise nicht schwer, war sie doch oft recht zeitsparend und wenig langweilig.
Etwa zur Halbzeit reiste ich ganz in den Süden um Zissis Antonoupolos auf der griechischen Insel Kastelorizo zu treffen. Allerdings schaffte ich die Fähre nicht, zu kurvig war die Straße, zu dicht der Verkehr. Laut Navi hätte ich es leicht schaffen müssen, es war aber auch mit orientalischem Fahrstil nicht zu machen. Also schaute ich mal Myra an und suchte die bei Kas endemische Op. lycia. Ich traf auch die Duma-Reisegruppe - nicht etwa vor Orchideen liegend, nein, bei den Felsengräbern. Später noch einmal beim Verlassen eines Biotops. Den Bayern-Teil dann wieder auf dem Rückflug.
Eines Tages in der 2. Woche war es endlich wieder mal völlig wolkenfrei, also machte ich mich auf den Weg nach Pamukkale, die weltberühmten Sinterterrassen. Nur, ein paar 100 km weiter westlich staute sich offenbar der Nordwind und so gab es leider nur wenige Wolkenlücken. Gegen Spätnachmittag wurde es wohl besser, da musste ich aber wieder zurück.

Das Wetter
... war anfangs 2 Tage perfekt, dann aber auch mal bedeckt. Höchsttemperaturen 22°,  ohne Sonne kaum 20°. Mittendrin bei bestem Wetter bei Kas mal 14°, ist aber trotz Wind deutlich wärmer als 14° bei uns. Der nächste Tag war auch recht frisch, dazu über Mittag bedeckt. So sah ich da im kühlen Tal (dort war ich den ganzen Tag auf Friedhöfen zugange) gerade mal 16°! Dies wurde nur noch unterschritten, als ich bei Pamukkale war: Wenig Sonne und höchstens 12°, Nordwind. Klar, eine lange Hose hat man gar nicht dabei, hätte ja auch beim warmen Fußbad gestört. Auf der Fahrt dorthin kam ich über die Neuschneegrenze, 0° zwischen 1400 und 1530 m. Da stieg ich gar nicht aus, auch wenn ein Schneefoto gereizt hätte. Danach gings aber wieder aufwärts, sogar bis zu schweißtreibenden 25°, sodass Eidechsen und Schildkröten Frühlingsgefühle zeigten. Am Abflugtag war es dann sicher noch wärmer.

Die Viecher
3 verschiedene Eidechsen und auch Hardune sprangen gelegentlich durch die Gegend, auch immer wieder mal einige Landschildkröten, prozentual die meisten auf Friedhöfen. Ob die Glycosphat oder Schlimmeres vertragen? Einmal sah ich sogar 5 auf einmal in Paarungsstimmung. Auch eine kleine Bachschildkröte wurde gesehen. Bachaufwärts wurde genau dieser Bach gerade mit Rauch begiftet. Ein Highlight war sicher die Eidechsennatter, die gerade einen Hardun würgte. Einen Hardun rettete ich dagegen aus einem Eimer mit Wasser, der war dann wegen Erschöpfung und Abkühlung recht kooperativ.  Unter einem Stein wühlte grad eine Netzwühle, die sich leider nach 2 Belegfotos in den Untergrund davonmachte. Auch eine Johannisechse kam so zum Vorschein. Eine Balkan-Zornnatter (nehm ich mal an) wurde nur flüchtend gesehen, ebenso ein riesiger Scheltopusik. Ein Überraschungsfund war der Apollo-Osterluzeifalter, der auf einem Friedhof sehr häufig war. Bei Hieropolis (Pamukkale) traf ich einen recht zahmen Steinkauz, der sich den komischen Kauz mit Fotoapparat neugierig anschaute.

Die Orchideen
Am ersten Tag stand gleich die hier endemische und früh blühende Ophrys climacis auf dem Programm. Ich kannte eine gute Stelle mit ca. 50 Pflanzen - nur, da war wohl alles restlos ausgehackt. An der 2. Stelle im Sapandere-Tal fand ich erst auch nichts, wo ich früher mal Rosetten und aufblühende hatte, dann aber doch etwas weiter unten ca. 40 Pflanzen, von denen die meisten noch gute Blüten hatten. Überrascht war ich von fast schon aufblühenden Cephalanthera kurdica, die ich überhaupt nicht erwartet hätte und die ich noch nie gesehen hatte. Am Ende des Urlaubs waren die ersten in Blüte und ich fand auch noch einige neue climacis, teils mit weißem Perigon.
Natürlich klapperte auch ich die Friedhöfe ab, wann immer diese interessant aussahen. Leider musste ich feststellen, dass einige flächendeckend begiftet worden waren, eine ganz neue Art der Orchideendezimierung. Da war nun wirklich alles tot. Leider betraf es auch ganz frisch den Locus classicus der recht neuen O.pallidiconi (beschrieben als ssp. von holoserica, aber doch sehr eigen). Da gab es massig absterbende Orchideen, so kann man die letzten Refugien auch noch ausräumen. Nur gut, dass hier nicht die deutsche Gründlichkeit herrscht, so fand ich doch noch 40 Exemplare an wenigen übersehenen Stellen. Vielleicht hilft eine Handbestäubung der letzten Exemplare, Platz haben die ja in Zukunft. Die Begiftung wird allerdings sicher wiederholt, sodass die Art nächstes Jahr vielleicht schon wieder verschollen ist. Einen Friedhof ganz im Süden hatte ich mal vor Jahren im Herbst gefunden mit 1000en Rosetten. Sah auch jetzt nicht schlecht aus, allerdings gab es dort exakt eine einzige Orchidee. Sowas schaffen auch Ausgräber nicht. 2 Frauen sah ich übrigens beim Ausgraben in einem Wald, sie pflanzten nach der Knollenentnahme den Rest wieder ein. Wenig Erfolg versprechend, seit 2 Wochen regnet es nicht mehr.
Ein sehr willkommenes, wenn nicht sogar nötiges Highlight an einem eher trüben Tag mit gespritztem Friedhof war eine Wiese mit 200 Orchis punctulata. Da ließ sich auch noch die Sonne kurz mal sehen. Wenn allerdings die Knollengräber die Stelle finden, gibt es ein paar Kilo Salep.
Was mir jedoch nicht befriedigend gelang, war die Klärung, welches Schmetterlingsknabenkraut da nun im Osten wächst. Mein früherer Fundort war abgeweidet und zugewachsen, eine andere Stelle mit noch blühenden fand ich leider nicht, nur verblühte. Ein Friedhof mit einem guten Bestand der Art war totgespritzt, an einer Stelle, wo ich eine genaue Angabe hatte, fand ich keine. Südlich von Kemer fand ich dann  durch Zufall doch noch Pflanzen in Blüte; sie waren zwar im Perigon etwas rosa, die Blüten waren aber klein wie bei ssp. caspia. Die Lippen waren aber schwach gezeichnet, ausgebreitet und rundlich, sodass ich nun so schlau bin wie zuvor. Ganz in der Nähe hatte ich eine Pflanze mit normalen Blüten. Vermutlich ist das hier ein Übergangsbereich. Um Manavgat könnte die var. thaliae vorkommen, ich kann mich nicht erinnern, dass die besonders klein waren.
Heuer ist in der Südtürkei ein frühes Jahr. Op. lapaetica (ich sehe da bei vielen Pflanzen nicht den geringsten Unterschied zu zypriotischen, nur bei einigen waren die Lippen verkürzt oder auch der Konnektivfortsatz verlängert) war in der ersten Woche schon abblühend (da lief mir auch noch die Zeit davon, weil ich auf Wolkenlücken warten musste), Op. urtae im selben Biotop ging teilweise gerade auf. Von beiden gab es deutlich mehr als angegeben, wenn man ein wenig großflächiger sucht. 2 Käferchen verlustierten sich auf 2 sonnig stehenden urtaes.
Neu war für mich auch Op. lyciensis, die ich ebenfalls schon in der ersten Woche aufblühend fand. Sie kam mir in der Folge immer wieder unter. Bei den übrigen Hümmelchen blick ich nicht recht durch, zwischen heterochila und lyciensis scheint es jeden Übergang zu geben. Da half auch die Blütezeit nicht weiter, auch da war alles dazwischen möglich. Immerhin hatte ich eine Bestäubung auf heterochila, bloß gefangen hab ich die Biene nicht, weil ich grad mit Fotografieren beschäftigt war und die Biene nur einen Kurzbesuch machte. Die nur ganz aus dem Süden bekannte Op. lycia war am 26.3. schon komplett in bester Blüte, wenn nicht teils drüber. Hätte nicht gedacht, dass die so beeindruckend und großblütig ist.
Größere Probleme bereiteten die beiden Arten Op. ulupinara und phaseliana, die trotz später Blütezeit dann doch plötzlich auf meiner Wunschliste standen. Die Wiese obh. des Abzweigs Ulupinar mit kleinen Quellaustritten, die ich mir im letzten Herbst für die ulupinara ausgesucht hatte, wurde gerade komplett umgepflügt und eingeebnet. Nach einiger Laufarbeit fand ich 2 kleine Stellen mit knospenden Ragwurzen in der Gegend und suchte sie am letzten Tag auf. Noch keine war aufgeblüht, die eine Stelle ist jedoch sicher lyciensis, wie nach Knospenuntersuchung zu erkennen war. Für Op. phaseliana hatte ich einige grobe Angaben im Bereich des Locus classicus. Aber da war entweder frisch beweidet, die Straße verbreitert, der Baumbestand durch einen Waldbrand vor längerer Zeit vernichtet, alles zugewachsen oder ich fand einfach nichts. Gut, dass ich am Ende Zeit hatte, nach 2 vollen Tagen Suchens fand ich doch die erste aufblühende Pflanze. Nach einem weiteren Tag hatte ich noch 10 knospende, das half nicht weiter. Die gingen auch nach einem weiteren Tag nicht auf und neue fand ich nicht.
Dass Serapias bergonii vielgestaltig ist, war bekannt. Ich fand jedoch auch einen mit langen Blütenstielen, sowas hatte ich noch nie gesehen. Einige Pflanzen / Gruppen waren so kleinblütig, dass ich sie als politisii einordnete. Andere waren klein-, kurz- und breitlippig, da dachte ich zuerst an parviflora. Der Fruchtknoten war aber nicht geschwollen und auch die Farbe war oft dunkel. Da drängt sich doch S. aphroditae geradezu auf, doch das sollte ja ein zypriotischer Endemit sein. Wuchs auch u.a. etwa da, wo schon einmal eine Op. kotschii, ebenfalls endemisch für Zypern, gefunden worden war. Da ist wohl wieder mal ein Artikelchen fällig. Wenn ich mal Zeit habe.
Alles in allem war der Urlaub wieder einmal sehr erfolgreich, auch wenn ich am Ende nur noch 100 Bilder pro Tag mit heim brachte. Fast 2750 Fotos insgesamt sind gar nicht so schlecht. Das lag sicher auch am Wetter, kein bisschen Regen und nicht oft bedeckt.

Zu den Bildtafeln:
Als erstes mal ein reiner Kulturschock, wenn auch ein relativ nekrophil angehauchter. Gehört in der TR einfach dazu, nicht, dass man mich als kulturlos beschimpft. So werden es aber wohl diesmal 5 Tafeln, wie üblich in HD, also i.d.R. vergrößerbar.
links 2x Myra, rechts Hieropolis, mittendrin 2 hübsche Friedhöfe und Details aus Myra.

und so sah es da aus

nun ein paar Viecherl

Nun ein paar Blümlein.
Zu den Orchideen: Die Blüten des Kurdischen Waldvögeleins waren auch am Ende alle nur leicht geöffnet.
Orchis anatolica hatte immer relativ große Blüten, die Sporne variierten in der Population von nach oben über waagrecht bis leicht nach unten, ohne dass ich an sezikiana denken musste.
Orchis (A.) syriaca hatte ich, wie auf Zypern, in einer normalen Population auch einmal mit gezeichneten Lippen. Einen Hinweis darauf suchte ich in der Literatur bisher vergebens.
Serapias obere Reihe (so hab ich sie zumindest vor Ort klassifiziert): politisii, gestielter bergonii, aphroditae
untere Reihe: vomeracea, politisii, bergonii, 2 aphroditae
Die Schachblume ist acmopetala, das Alpenveilchen wohl coum, der Aronstab dioscoridis, die Osterluzei kenne ich noch nicht.

Hier nun einige Ragwurzblüten. Da kommt noch eine Zusatztafel, dann reichts aber.
V.o.n.u., v.l.n.r.:
5 climacis, 3 heterochila
2 tenthredinifera, 3 mammosa, 4 heterochila
4 pallidiconi, 4 herae, 2 lapaetica
2 reinholdii, 6 urtae, 1 lapaetica
2 reinholdii, 4 cf galiaea, 1 speculum, 2 ferrum-equinum labiosa


Die letzte Tafel mit Ragwürzen. Nicht, dass ich nicht noch einiges hätte...
9 lycia, 6 lyciensis rechts bis runter
3 phaseliana, 3 umbilicata, 1 umbilicata x heterochila, 1 umbilicata x pallidiconi

Very best wishes,
Helmut.

Muchas gracias Helmut por enseñarnos este magnífico trabajo sobre las orquídeas de Turquía.

Un abrazo.

FOTOS DE INTERÉS DE LAS ORQUÍDEAS DE HELMUT PRESSER.

WEB DE INTERÉS


martes, 28 de julio de 2015

ORQUÍDEAS - ORCHIDEEN - ORCHIDS - HELMUT PRESSER orchidées, 蘭, орхидеи, ऑर्किड, 兰花, 蘭花,

Las orquídeas de Helmut Presser

El orquidófilo alemán Helmut Presser me dice lo siquiente:

Hallo zusammen!
Ja, ich weiß, Ostern ist schon eine kleine Weile her. Aber ich verspreche, wenn ich mal pensioniert werden sollte, kommen die Postkarten vielleicht zeitnaher. Oder zeitnäher?

Zur ersten Tafel v.l.n.r.:
AL Divjaka-NP, HR Pag, Falsche Kamille HR-S, HR Gruda
HR-S, Camp HR Südzipfel
MNE Inseln vorm Schlafplatz links hinterm Felsen, HR Pag, MNE Sunset hinter Insel, AL Mitte


Es ist nun mehr als 25 Jahre her, dass ich mal um Ostern in Kroatien war. Und damals hatte ich nicht viel Ahnung von Orchideen. Also wurde es höchste Zeit, dass ich dort um diese Zeit botanisieren ging. Es sollten auch nicht späte Ostern sein, weil mich besonders die frühen Arten im Süden interessierten. Also fuhr ich auch diesmal sofort am letzten Schultag los. In Zagreb traf ich abends meinen Orchideenfreund Roko Cicmir. Danach fuhr ich noch ans Meer bei Zadar, was sich als komplizierter als erwartet herausstellte. Wegen der stürmischen Bora dort waren nämlich einige Straßen und die Autobahn gesperrt. So kam ich erst gegen Mitternacht an. Am nächsten Tag ging es langsam nach Süden, immer botanisierend. Tags darauf fuhr ich bei Split nach ausgiebigem Wälzen in Orchideen wieder auf die Autobahn bis zum Ende, wo man an die Küste runter muss. Dort dann durch BIH, den Korridor, der bis ans Meer reicht. Den querte ich schon am Sonntagnachmittag. Am nächsten Tag trieb ich mich in den reichhaltigen Biotopen vor der montenegrinischen Grenze rum und übernachtete auf dem allersüdlichsten Zipfel von Kroatien.

Anschließend ging es rein nach Montenegro. Die Küstenstraße ist ziemlich bebaut, ca. 66,6% der Strecke, das sind etwa 3 Viertel oder so, wenn nicht mehr (den exakten Prozentsatz konnte ich leider nicht ermitteln, weil mich das Navi gnädigerweise auch durchs Landesinnere schickte), ist auf 40, 50 oder 60 beschränkt, die Polizei ist relativ präsent. Holte mich gleich raus, nachdem ich die schleppende Grenzabfertigung hinter mich gebracht hatte und wies mich warnend drauf hin, dass im Land auch tagsüber das Licht an sein muss. Und das bei grellem Sonnenschein. Aber der Sprit ist billig, Diesel 1,08, wenn das Euro sind. Es waren Euro, unsere sogar. Sah ich beim Tanken in der Hand des Tankwarts. Beim Einkaufen fiel auf, dass auch Lebensmittel in MNE sehr billig sind.
Ganz im Süden besuchte ich nach 25 Jahren wieder die Insel Ada an der albanischen Grenze. Ist nun ziemlich abgesperrt, FKK-Campingplatz und Ähnliches.

Weil das Wetter dann in MNE mieser wurde, querte ich die albanische Grenze. Da wars erst noch mieser und v.a. sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen noch viel depperter. Auf der Landstraße ohne Einmündung 50 km/h, das gibt’s selbst in MNE nicht. Auch mal längere Zeit 60, in Ortschaften meist 40. Da wird man den Verdacht nicht los, dass die entweder viel zu viele von diesen Schildern geschenkt bekommen haben, oder das Land soll beim Durchfahren größer wirken. Dafür kanns auch mal sein, dass sich 2 begegnende Polizisten auf der Bundesstraße (80 km/h) in der Mitte von Auto zu Auto unterhalten, der Rest quetscht sich schon an der Seite durch. Oder der albanische König oder so wird auf der BAB (110 km/h) von 7 fetten Polizeiautos umschwärmt und drängt alle anderen auf den Standstreifen. Dumm, wenn sich da grad 2 Tankwarte von gegenüberliegenden Tankstellen über die Mittelleitplanke unterhalten und auf dem Standstreifen Radfahrer fahren. Ohne Standstreifen fahren Radler auch mal am Rand gegen die Fahrtrichtung. Ist eh wurscht. Kann ein albanischer Radfahrer mit 100 hinter einem Bus im Windschatten herfahren??? Gut, die Fahrbahn war da gerade lochfrei, das hat er wohl gewusst. Fußgänger klettern auch öfters über die Mittelleitplanke. Wirkt irgendwie nicht ganz wie Europa. Aber die Zivilpolizei fährt Audi RS wie die Sau und holt wilde Mercedesfahrer raus. Da sind wir doch wieder daheim. Kontrollen sind recht häufig da, allerdings hat sich die Laserpistole noch nicht so ganz durchgesetzt. Meist wurde ich weitergewinkt als man sah, dass ich Tourist bin, einmal musste ich aber die grüne Versicherungskarte zeigen und die war im Januar abgelaufen. Hatten die montenegrianischen Grenzer gar nicht gemerkt. Zuerst füllte der Polizist also einen Zettel aus und erklärte (kein Wort in irgendeiner verständlichen Sprache natürlich), dass das 200€ kostet. Dann verzichtete er großmütig und schrieb klein 50€ daneben. Als ich ihm erleichtert das Backschisch geben wollte, winkte er mich weiter und grinste, der Geier.
Im albanischen Naturpark Divjaka, einem Küstendünenwald, hielt ich mich bei bestem Wetter einen ganzen Tag auf und dezimierte die dortige Mücken- und Spargelpopulationen erheblich. Irgendwann fiel mir auf, dass mein vorderes Nummernschild fehlte. Ich tappte also den eben gefahrenen Weg mit reichlich Wasserlöchern zurück und watete barfuß 5 min in der tiefsten Pfütze (gut knietief! weiß man halt erst, wenn man drin bzw. durch ist), weil da das Wasser bis zur Scheibe hochgeschwappt war. Ich fand nichts am Grund, dachte nach und fand das Nummernschild dahinter außerhalb unter ein wenig Sand. Hielt aber nimmer, fand also einen Platz hinter der Scheibe. Wurde dann auch stets bei Kontrollen und Grenzübertritten nachgefragt.
Nach dem Besuch eines weiteren Küstenwaldes gurkte ich durchs Landesinnere weiter nach Süden. Überall sah man die schneebedeckten Berge. Übrigens habe ich noch nie so viel Müll rumliegen sehen wie in diesem Land. Und nirgends gibt es prozentual so viele Mercedesfahrer, jeder Kuhhirte scheint einen zu haben. Nur die Zigeuner haben bestenfalls ein Dreirad-Moped mit Ladefläche vorn. Die leben da in Plastik und Blech. Unwohl fühlt man sich vielleicht im Norden in der Agrarsteppe nahe der Küste. Da lungern auffallend viele Männer, Jugendliche und Jungs auf den Straßen rum, eine Panne will man da nicht haben und auch nicht übernachten. Nebenstraßen sind generell in üblem Zustand, meist kein Asphalt und oft brutale Schlaglöcher. Aber man baut hier und da.

Nach einem kurzen Abstecher nach Griechenland ging es wieder zurück, soweit möglich auf bisher unbekannter Route. Da ich keine besonderen Biotope mehr fand und auch da das Wetter eher verhalten war, war ich an einem Tag von der Mitte Albaniens durch MNE wieder in HR. Dort wurden noch die Inseln Vir und Pag besucht. Von Pag aus startete ich mit der Fähre um 10 Uhr und war um 21 Uhr daheim.

Das Ganze in Kurzform: D-AU-SLO-HR-BIH-HR-MNE-AL-GR-AL-MNE-HR-BIH-HR-SLO-AU-D, do werst narrisch.

Das Wetter
In D sollte es nun endlich mal länger regnerisch werden (war dringendst nötig), also gab es hier und da ganz leichte Schauerchen. Diese zogen sich bis hinter Zagreb hin, dazwischen war es kaum mal sonnig. An der Küste war es wolkenlos, die Nacht war mit 12° trotz klarem Himmel sehr angenehm (das erreichte ich erst in GR wieder). Am nächsten Tag wehte örtlich ein recht frischer Wind mit ca. 16°. Leichte Bora halt. Wo es windstiller war, gab es gleich anfangs schon über 18°. In der folgenden Nacht dann bei abflauendem Wind am Meer gerade mal 6°. Dafür erreichten wir an diesem Tag schon 20,5°. Die folgende Nacht war relativ frisch, gegen Morgen wurde es aber wärmer. Dies bedeutet immer, wie auch diesmal, dass Wolken aufgezogen waren. Es zeigte sich tagsüber auch kaum einmal die Sonne und 15° dürfte der Höhepunkt gewesen sein. Sah ich aber nicht, bis zu den 2 Stunden mit leichtem Regen am Nachmittag war ich in einem Zypressenwald zum Suchen und Fotografieren. Am nächsten Tag hatte ich dort bei gleißendem Sonnenschein auch noch reichlich zu tun.
Montenegro scheint ein frisches Land zu sein. Am ersten Tag war es sonnig und grad mal 15° am Nachmittag, am 2.Tag keine Sonne und das Thermometer fiel langsam auf 12° am Meer. Mittags, ganz im Süden. In Albanien dann Nieseln und nur noch 9°, pfui Kuckuck! Stieg am Meer dann aber mit etwas Sonne schnell auf über 20° spätnachmittags. So wechselte es immer wieder, mal sonnig, seltener bedeckt oder gar Regen.
In GR war es einen ganzen Tag regnerisch, sogar wolkenbrüchig, also kehrte ich wieder um. Nur, in AL war es auch nicht besser. Dort 2 Tage mit wenig Sonne kaum mal 15°, meist aber doch über 10°. So auch am Rückweg durch MNE. In HR und BIH dann Bora, aber schon milder. Bei Makarska reichte der Neuschnee an der Küste bis halb den Berg herunter! Unmöglich! Aber nachts fast 12°. Erst ab Split gab es auf der Rückreise wieder angenehme Temperaturen bis fast 22°, nachdem die Bora zusammengebrochen war. Die Höchsttemperatur von 22,5° gab es auf der Rückreise in SLO vor den Alpen.

Die Viecher
Die Temperaturen waren noch nicht so üppig (aber wohl normal), deshalb zeigten sich die Reptilien eher selten. Natürlich gab es verschiedene Eidechsen, aber ich verwendete kaum Zeit darauf, sie zu fotografieren. Eine schnappte ich mir, das Buch gab aber nicht her, welche. Gelegentlich lag mal ein Scheltopusik rum oder machte sich lärmend davon. Schlangen hörte ich hier und da, sah auch mal eine sehr lange in Albanien, konnte sie aber nicht zuordnen, weil der Kopf schon weg war. Ist ja vorne und verschwindet als erstes. 2 Griechische Landschildkröten streichelte ich dort und eine Europäische Sumpfschildkröte konnte ich fotografieren. Auch Pelikane schwammen in Albaniens Lagunen, der Eisvogel flog hier und da. In einem Flussdelta in GR gab es jede Menge verschiedener Reiher und Limikolen. Weiße Löffler, purpurne Reiher... Und auf der Insel Pag sah ich doch glatt einige Kraniche in nicht allzu großer Höhe fliegen.
Der Schwerpunkt lag diesmal halt noch stärker in der Botanik.

Die Orchideen
Das Hauptziel wurde bereits am zweiten Tag erreicht: Die hübsche und von mir noch nie gesehene Ophrys flavicans. Die ersten fand ich schon gleich in der Früh ohne Fundortangaben. Dort konnte ich auch Bestäuber fotografieren und sogar einen fangen. Diedummenhamsglück,ne? Auch am nächsten Tag konnte ich 2 Exemplare derselben Mörtelbiene beim Schäferstündchen fotografieren. So viel zu mehreren unterschiedlichen Bestäubern bzw. zur Veränderung des Dufts bei Stress. Letzteres mag ja sein, interessiert die Bienen halt nicht. Interessant: Nach einer erfolgreichen Bestäubung biss eine Biene aggressiv an der Blüte herum. Die war danach richtig lädiert. Konnte ich schön dokumentieren.
Auch O.exaltata ssp. archipelagi fand ich schon am ersten Tag, da waren aber nur die Hälfte offen. Beschrieben ist die ja mit überwiegend buntem Perigon, um Sibenik herum fand ich aber ausschließlich grüne trotz guter Bestände. Sie blüht etwas nach O.sphegodes. Ganz im Süden Kroatiens geht archipelagi immer mehr in O.exaltata ssp. cephalonica über, man kann sie hier schon zu dieser Unterart stellen. In Albanien gab es neben normalen auch sehr kleinblütige Pflanzen im Küstenwald.
O.sphegodes gab, wie fast immer, Rätsel auf. Schon am ersten Tag fand ich verblühte, die noch blühenden waren sehr uneinheitlich in Farbe und Größe. Sie standen gut gemischt und waren im selben Blühzustand, bestimmt nur eine Art. Dasselbe Bild dann südlich des BIH-Korridors. Teils gab es Anklänge an grammica. Diese erkannte ich in Reinform (aufblühende Population) kurz vor der montenegrinischen Grenze. Ich glaube, das ist neu für HR. Da es offenbar Übergangspopulationen gibt, ist tatsächlich der Unterartrang angebracht, der Bestäuber ist eh derselbe. Sie blüht in etwa auf, wenn montenegrina abblüht. Natürlich kann man da auch wenige Bastarde finden. In diesem Gebiet kommt auch ganz normale O.sphegodes vor (als O.liburnica noch einmal beschrieben?), manchmal steht sie gemischt mit grammica, dann gibt es wieder Übergänge.
Ich war auch am Locus classicus der „O.incantata“. Die ersten blühten so weit im Süden schon Ende März und ich erkannte darin O.tommasinii.
Ganz im Süden von Kroatien gibt es die großblütige O.montenegrina, die ich bisher wohl auch noch nicht gesehen hatte. Sie ist sehr variabel und blüht früh. Die meisten gesehenen hatten schon einige vergammelte Blüten, es gab jedoch noch reichlich frische Exemplare. Leider war das Wetter bei meinem Besuch dort am ersten Tag nicht allzu sonnig und ich hatte am 2. Tag ausgiebig zu tun. In Montenegro sieht man sie v.a. anfangs häufig am Straßenrand. Später fand ich sie auch auf Friedhöfen, Moscheen waren dann nicht fern. Da fühlt man sich doch gleich an die Türkei erinnert.
Interessanterweise kommt ganz im Süden von HR auch O.neglecta vor und das nicht nur vereinzelt. Sie variiert hier sogar mehr als aus italienischen Populationen gewohnt. Da hätte ich gern mal den Bestäuber gesehen (ist von neglecta noch nicht bekannt), hatte aber nur ein Dutzend halbherziger Anflüge und eine einzige Pollenentnahme. Sah aber leider nicht echt aus, also fing ich erst gar keine der Langhornbienen.
MNE und der größte Teil von AL sind zumindest in Küstennähe nicht gerade reich an Orchideen. Die Biotope sind selten und wenn mal welche gut aussehen, stehen nicht mal Rosetten drin. Mag sein, dass das in den Bergen besser wird, aber da war einfach das Wetter nicht danach, es war zu früh oder ich hatte anderes zu tun. In AL sah ich im Landesinneren nur wenige Orchideen. Es war ja wirklich auch noch relativ früh und da stehen kaum auffallende Pflanzen in Blüte. Allerdings sah ich in beiden Ländern nicht eine Barlia, die gute Biotope anzeigen könnte. Stichproben verliefen stets wenig ergiebig.
In einem NP am Meer in AL gab es ausreichend Orchideen, ich fand sogar eine eindeutige O.garganica (vielleicht noch knospende dazu und eine fast eindeutige, Neufund für Albanien?) und einen vielgestaltigen Bastardschwarm mit O.incubacea – recht hübsche Pflanzen. O.exaltata cephalonica war dort teilweise sehr kleinblütig. Die ebenfalls kleinblütige Orchis morio albanica suchte ich trotz ungefährer Koordinaten und einiger km zu Fuß durch den urwaldartigen Küstenpinienwald mit Sumpfwaten am ersten Tag leider vergeblich. Nach der Übernachtung am Strand wollte ich langsam weiterfahren, schaute nur noch schnell mal neben der Straße, da standen welche. Gut, hätte am Ende des Naturparks eh noch mal geschaut, war schon eingeplant. Hatte noch eine 2. Angabe weiter südlich, aber da fand ich gar keine. Verwendete auch nur ne Stunde drauf. Allerdings gab es da nun wieder normal große cephalonicas. Als weiterer Neufund für Albanien ist ganz im Süden O.praemelena zu verzeichnen. Ich fand sie an 2 Stellen, an einer davon sogar 50 Stück, und ohne die sicula-phryganae (wie immer diese nun richtig heißen mag). Sie ist mitnichten eine melenoide Form von dieser und auch keine O.melena. Wenn die sicula-phryganae aufblüht, blüht die praemelena schon ab. Ich sah gerade mal 3 Knospen unter 250 Pflanzen (incl. GR). In der Mitte Albaniens fand ich noch einmal 4 Pflanzen in einem Küstendünenwald. Sie blühten aber erst auf, die Determination ist also unsicher.
Der Süden des Landes wirkt schon wie Griechenland, dementsprechend findet man hier durchaus reichhaltige Biotope. In GR dann fand ich eher zufällig nahe am Strand O.incubacea, wenn man die nicht rechnet, die ich ganz früher in Unkenntnis auf der Peloponnes fotografiert hatte, ist auch die neu für GR.

Alles in Allem wieder mal eine richtig erfolgreiche Reise. 2600 Bilder nach dem Aussortieren sind auch nicht schlecht.
Schöne Grüße,
                         Helmut.


Und gleich die 2. Tafel, wie immer in HD-Größe:

Kormorane, Kraniche, O.flavicans, O.neglecta

2 O.flavicans, 2 O.neglecta, drunter O.forestieri und O.lutea (alles HR), Taubenschwänzchen AL, drunter Sandlaufkäfer AL

Steinschmätzer, Mittelmeersteinschmätzer, Adriatische Mauereidechse? HR Gruda, ?frosch AL, Springspinne


Nun ein paar Spinnen aus HR.

exaltata archipelagi, flavicans (ja, ich weiß, keine Spinnen), tommasinii incantata, neglecta + exaltata cephalonica, sphegodes, montenegrina, sphegodes grammica

3 montenegrina, 1 exaltata cephalonica, 3 exaltat archipelagi, 1 tommasinii incantata

2 sphegodes Gruda, 2 ? Gruda, 1 cf. garganica, 2 tommasinii incantata



Ach ja, weil ich Anfragen erhielt: HR ist Kroatien. Und dort habe ich an einer Stelle 2 Pflanzen von Ophrys forestieri (ehemals lupercalis) und eine Ophrys lutea gefunden (letzte Tafel, hatte ich glatt vergessen zu erwähnen). Beides wohl noch nicht veröffentlicht. O. garganica ist vielleicht auch nicht offiziell bekannt, wurde aber schon in mehreren Exemplaren eindeutig nachgewiesen.


Und weils diesmal teilweise ein unbekannteres Gebiet als sonst war, gibts noch eine Bildtafel mehr. Hier also die vorletzte, fast nur albanisch.

O.exalt.cephalonica MNE, 7 O.incubacea und Mischformen AL

2 O.exalt.cephalonica AL, O.garganica AL, 6 O.incubacea-Mischformen AL

O.sicula AL, 3 O.cf.penelopae AL, 5 O.praemelena AL, O.praemel x cf.penelopae

O.cf.herae janrenzii AL, O.mammosa AL, O.bombyliflora AL, O.ferrum-equinum GR, 2 O.ferrum-equinum AL, O.cf.praemelena AL, O.incubacea GR

Nun also die letzte Tafel mit ein paar bunteren Blümlein.

5 Orchis morio albanica AL, 2 Dactylorhiza romana AL, 1 Barlia robertiana HR

2 Orchis quadripunctata HR, 1 Orchis morio caucasica HR, 3 Ophrys tenthredinifera s.l. AL, 1 Op. bertolonii HR, 1 Op. flavicans HR, 1 Muscari spec. AL

1 Or. lactea AL, 1 Or. papilionacea AL, 4 Op. reinholdii AL, 1 Fritillaria neglecta HR, 2 Iris adriaticum HR, 1 Cyclamen repandum HR

1 Or. lactea AL, 1 Or. papilionacea AL, 2 Op. reinholdii AL, 1 Op. ferrum-equinum, 1 Hyacinthella spec. HR, 1 Iris adriaticum HR, 1 Narcissus tazetta HR, 1 Romulea bulbocodium

Die nächste Postkarte (von Pfingsten) muss warten, bis die nächsten Urlaube rum sind.

The very best wishes to all,
Helmut.


Magnífico trabajo Helmut, felicitaciones

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